25. Juni 2024

So will die Verkehrs- und Logistikbranche die Transformation meistern

Die Verkehrs- und Logistikbranche ist für einen Produktionsstandort wie Bayerisch-Schwaben von herausragender Bedeutung. Daher hat sich nun als erster von vier Branchenausschüssen der IHK-Ausschuss für Verkehr und Infrastruktur konstituiert. Das Gremium, das mit Unternehmerinnen und Unternehmern aus der Region besetzt ist, dient als Beratungs- und Entscheidungsgremium und wird das regionale Interesse zu diesen Themen formulieren.
„Der neue Namenszusatz ‚Infrastruktur‘ soll deutlich machen, dass der Ausschuss sich als Interessensvertretung der schwäbischen Wirtschaft für Straßen, Schienen, Luftverkehr und Leitungsnetze versteht“, sagt der Busunternehmer Josef Brandner aus Krumbach, der einstimmig als Vorsitzender bestätigt wurde. Stellvertreterin ist die Logistikerin Heidrun Schiele (Märker Zement, Harburg, Donau-Ries).
Bayerisch-Schwaben gehört zu den Top-Logistik-Standorten
Fast zehn Prozent der Beschäftigten in Schwaben sind der Verkehrs-, Logistik- und Automobilbranche direkt oder den Logistik-Funktionen im verarbeitenden Gewerbe und im Handel zuzurechnen. Der Raum zwischen den Metropolen Stuttgart und München zählt damit laut einer Fraunhofer-Studie zu den bundesdeutschen „Top-Logistik-Standorten“. Die Verkehrs- und Logistikbranche steht mit neuen Antriebstechnologien, automatisiertem Fahren, dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz, der Neuordnung globaler Versorgungsketten, neuen „on demand“-Angebotsformen und Veränderungen der Nachfrage im öffentlichen Verkehr, den Fragen nach der Finanzierbarkeit von Infrastruktur und öffentlichem Nahverkehr, aber auch der politischen und ökologischen Rahmenbedingungen vor enormen Veränderungen, erläutert Brander.
Konjunkturerwartungen der Branche sind gespalten
Die IHK-Konjunkturumfrage zeigte für das Transportgewerbe in der Frühjahrsumfrage 2024 zwar eine Verbesserung der Entwicklung; dies war aber in großen Teilen ein Aufholeffekt, nachdem der Branchenindex, der die aktuelle Geschäftslage und die Erwartungen abbildet, noch im Januar deutlich hinter der bayerisch-schwäbischen Gesamtwirtschaft zurückgeblieben war. Jedes dritte Logistik-Unternehmen bezeichnet die aktuelle Geschäftslage als „gut“, jeweils ein Sechstel erwartet, dass sich die Lage „verbessern“ oder „verschlechtern“ werde.
Interessenvertretung für den Gesamt-Standort Die ehrenamtlich engagierten Unternehmerinnen und Unternehmer in der IHK Schwaben haben sich für die kommenden Legislaturperiode einiges vorgenommen und in ihrem Arbeitsprogramm zahlreiche Vorhaben verankert, insbesondere zur Sicherung des Wirtschaftsstandorts etwa durch Infrastruktur. Aber auch in der Berufsausbildung und Fachkräftegewinnung müsse sich einiges tun. Der neu gegründete Ausschuss für Verkehr und Infrastruktur hat entsprechend Themen wie den Ausbau von Straßen (vor allem A 7, B 12, B 16), das Bahnprojekt Ulm–Augsburg, den Bau eines Kombi-Bahnhofs („Containerterminals“) in Augsburg/Gersthofen, die Stärkung des Luftverkehrs, aber auch Rahmenbedingungen wie schnellere Planung, Versorgungsnetze/Pipelines für Wasserstoff und die digitale Infrastruktur auf seine Themenliste genommen, außerdem Branchen-Anliegen der Logistik wie Regulatorik, Maut, Fachkräfte und Lösungen für die „letzte Meile“. „Diese Themenpalette geht über die eigenen Interessen und Belange der Branche weit hinaus, weil sie eine Funktion für die Gesamtwirtschaft und damit letztlich für den Standort erbringt“, so Brandner.

Hier finden Sie alle Informationen zum IHK-Ausschuss Verkehr und Infrastruktur sowie eine Liste mit allen Mitgliedern.