6. März 2023

Weltfrauentag: Auch die Wirtschaft in Bayerisch-Schwaben wird weiblicher

Sie gründen, führen mittelständische Unternehmen und entwickeln traditionsreiche Familienbetriebe weiter – Unternehmerinnen sind eine wichtige Größe in der bayerisch-schwäbischen Wirtschaft. „Die Bedeutung der Unternehmerinnen ist in den vergangenen Jahren enorm gestiegen“, sagt Heide Becker, Leiterin des Beratungszentrums Recht und Betriebswirtschaft bei der IHK Schwaben anlässlich des Weltfrauentags am 8. März. Der Frauenanteil in den Führungsetagen liegt in Bayerisch-Schwaben aktuell bei 27 Prozent. „Angesichts der zahlreichen Gründerinnen sind wir sicher, dass die Unternehmerschaft in unserer Region künftig noch weiblicher wird“, so Becker.
Mit dem neu gegründeten Netzwerk „Frau + Wirtschaft“ trägt die IHK Schwaben der Entwicklung Rechnung. Mehr als 50 Unternehmerinnen aus Handel, Produktion und Dienstleistungen sind bereits dabei. Sie kommen aus der gesamten Region und vertreten verschiedenen Branchen und Geschäftsmodelle – vom Industrieunternehmen über das Hotel bis hin zum digitalen Beratungsunternehmen. Den Unternehmerinnen ist nicht nur der Austausch untereinander und der Wissenstransfer ein Anliegen. Sie wollen ihre Erfahrungen gerne auch an junge Frauen, Gründerinnen und Nachwuchs-Unternehmerinnen weitergeben. „Es gibt in Bayerisch-Schwaben so viele engagierte Unternehmerinnen, die mit ihrem Tun Vorbild für andere Frauen sein können und für das Berufsbild „Unternehmerin“ begeistern können. Ihnen wollen wir zu mehr Sichtbarkeit verhelfen“, sagt Heide Becker.

Frauen gründen anders als Männer
Bereits heute beobachtet das Team des IHK-Beratungszentrums ein zunehmendes Interesse von Frauen, sich selbständig zu machen. Rund 1.700 Beratungsgespräche zum Thema Gründung gab es im vergangenen Jahr. „Der Anteil der Frauen, die sich bei uns beraten ließen, lag bei gut 40 Prozent“, berichtet Becker. Viele planen mit innovativen, digitalen Geschäftsmodellen an den Start zu gehen – egal ob im Bereich IT, Gesundheit oder Dienstleistungen. Dabei gibt es mitunter deutliche Unterschiede zu männlichen Gründern: „Frauen gründen in der Regel risikoärmer, häufig mit weniger Startkapital“, berichtet Becker. „Ihr Ziel ist es oft, sich durch die Gründung selbst einen maßgeschneiderten Arbeitsplatz zu gestalten, um Familie und Beruf besser zu vereinbaren.“

Mehr Frauen für das IHK-Ehrenamt
Erklärtes Ziel der IHK Schwaben ist es, den Frauenanteil auch im IHK-Ehrenamt weiter zu erhöhen. Die Gelegenheit besteht bei der bevorstehenden IHK-Wahl im Juli, bei der die 140.000 IHK-Mitgliedsunternehmen ihre Repräsentanten neu bestimmen. „Wir freuen uns, dass zahlreiche Unternehmerinnen aus der Region für eine Kandidatur bei der IHK-Wahl 2023 zur Verfügung stehen“, sagt Heide Becker. „Diese Bereitschaft gibt der Unternehmerschaft die Chance, den Frauen in der bayerisch-schwäbischen Wirtschaft die Stimme zu geben, die sie verdienen.“