9. Oktober 2023

Ausbildungsmarkt in Bayerisch-Schwaben: Allein im September mehr als 1.000 zusätzliche Verträge

Auf dem Ausbildungsmarkt ist weiter viel in Bewegung. Allein im September sind bei der IHK Schwaben mehr als 1.000 zusätzliche Ausbildungsverträge für das laufende Jahr eingegangen. Seit dem offiziellen Ausbildungsstart am 1. September haben noch viele weitere Unternehmen und Auszubildende zusammengefunden.
„Wie in den vergangenen Jahren geht der Einstellungsprozess weit in das neue Ausbildungsjahr hinein“, sagt Wolfgang Haschner, Leiter des Geschäftsbereichs Bildung bei der IHK Schwaben. „Der weitere Zuwachs an Ausbildungsverträgen zeigt den hohen Stellenwert der beruflichen Bildung in unserer Region.“
Die Zahl der neuen Auszubildenden in einem IHK-Beruf ist schwabenweit auf fast 8.500 gestiegen und liegt damit über dem Vorjahresniveau. 2022 waren es zum gleichen Zeitpunkt rund 8.200 Verträge gewesen. „Das ist ein wichtiges Signal für die Zukunft und zeigt, dass sich unsere Betriebe mit ihrer hohen Ausbildungsbereitschaft aktiv gegen den Fachkräftemangel stemmen“, so Haschner. Bei den jungen Menschen waren in den vergangenen Wochen insbesondere technische Berufe wie Fachinformatiker/-in sowie kaufmännische Berufe gefragt.
Unternehmen stehen zu ihrer Verantwortung
Die Zahl der Ausbildungsbetriebe aus Produktion, Handel und Dienstleistungen liegt mit knapp gut 4.500 weiter auf hohem Niveau. Viele Unternehmen hatten ihr Ausbildungsangebot in diesem Jahr sogar weiter ausgebaut. Vor allem im Hotel- und Gaststättengewerbe, aber auch in der Industrie ist die Zahl der Ausbildungsverträge spürbar angestiegen.
Es hätten sogar noch mehr Auszubildende ins Berufsleben starten können, doch dafür fehlte es an ausreichend Bewerbungen. „Wir spüren auf dem Ausbildungsmarkt seit langem den demografischen Wandel. Die Zahl der Schulabgänger geht deutlich zurück“, berichtet Haschner. „Für Betriebe steigt der Aufwand, geeignete Auszubildende zu finden, immer stärker.“ Darüber hinaus sorgt der ungebrochene Trend der Akademisierung für einen Schwund an Bewerbern.
Laut einer IHK-Umfrage waren im vergangenen Jahr in jedem zweiten Unternehmen in Bayerisch-Schwaben Ausbildungsplätze unbesetzt geblieben.
Spätentschlossene haben jetzt noch gute Chancen
Auch jetzt sind viele Ausbildungsstellen weiter unbesetzt. Die IHK-Experten raten Spätstartern und allen, die sich in letzter Minute doch noch umorientieren wollen: dranbleiben und flexibel sein. „Bei 140 Berufsbildern, die in unserer Region ausgebildet werden, ist für jedes Interesse und alle Fertigkeiten etwas dabei“, so Haschner.
Gezielte Nachvermittlung soll Lücke verkleinern
Um möglichst viele junge Menschen zu versorgen, setzt die IHK Schwaben auf eine gezielte Nachvermittlung. Dabei kümmern sich Experten in individuellen Beratungen um Schulabgänger, die noch in diesem Jahr mit einer Ausbildung starten möchten, und um Unternehmen, die Auszubildende suchen. Flankiert werden die Bemühungen durch digitale Angebote, Projekte wie Schulpartnerschaften und Ausbildungsscouts.
Mit der bundesweiten Kampagne #könnenlernen wird das Image der dualen Ausbildung weiter aufgewertet. Junge Menschen und deren Eltern sollen so für diesen Karriereweg begeistert werden.
Kontakt für Unternehmen und Jobsuchende
Junge Menschen, die an einer Ausbildung interessiert sind, sowie Unternehmen, die ausbilden möchten, können sich zudem an die Hotline der Berufsorientierung der IHK Schwaben unter 0821 3162-100 wenden. Informationen zu den Angeboten der IHK Schwaben gibt es unter ihk.de/schwaben/ausbildung




Region
Zahl der Aus-bildungsbetriebe
zum
31.12.2022
Neue
Ausbildungsverträge zum
30.09.2023
Prozentuale Veränderung

Aichach-Friedberg
234
385
1,3 %
Augsburg-Land
554
871
7,7 %
Augsburg-Stadt
805
1.568
8,9 %
Wirtschaftsraum Augsburg
1.593
2.824
7,4 %
Dillingen
190
318
-3,9 %
Donau-Ries
334
647
9,5 %
Nordschwaben
524
965
4,7 %
Günzburg
321
516
14,2 %
Neu-Ulm
373
621
1,8 %
Westschwaben
694
1.137
7,1 %
Kaufbeuren/Ostallgäu
447
854
10,6 %
Kempten/Oberallgäu
632
1.191
6,1 %
Memmingen/
Unterallgäu
469
1.136
4,4 %
Lindau
178
321
3,2 %
Allgäu
1.726
3.502
6,3 %
Bayerisch-Schwaben
4.667
8.428
2,7 %