Best Practice Mobilität 2030
E-Ticketing von Mittelschwaben bis ins Allgäu
Mit unseren Best Practices der Mobilität 2030 zeigen wir, wie die Zukunft der Mobilität in Schwaben aussehen kann. Das E-Ticketing des Schwabenbunds schafft eine gemeinsame innovative Digitalisierungslösung für regionale Verkehrsunternehmen. Davon profitieren vor allem die Nutzer des öffentlichen Personennahverkehrs. Dieses Best Practice zeigt, wie attraktiver Nahverkehr der Zukunft funktionieren kann.
Das Problem
In der Kundendatenverwaltung der Verkehrsunternehmen sind Insellösungen aufwändig und technisch nicht immer unproblematisch anzuschließen. Mit Hilfe eines einheitlichen Vorgehens versprechen sich Verbundgebiete effizientere Möglichkeiten zur Weiterentwicklung. Dazu können Fahrkarten auf analogem Weg ausschließlich bei den Busfahrern erworben werden. Bei einer hohen Auslastung sind aus diesem Grund Verzögerungen nicht auszuschließen. Dazu sollten Kontaktbelastungen für Busfahrer und Fahrgäste auch pandemiebedingt so weit wie möglich reduziert werden. Aufgrund verständlicher Vorsicht in der Bevölkerung müssen daher neue Angebote den ÖPNV weiterhin attraktiv halten.
Die Lösung
Das digitale Kundendatenmanagement (mitsamt Buchhaltung) ermöglicht regionalen Verkehrsunternehmen die selbstständige Pflege von Schülern und Abonnementkunden bis hin zur Ticketausgabe und Abrechnung. Schüler können nun auch bei Bedarf ihre Schülerkarte in der App hinterlegen.
Für die Fahrgäste ergeben sich weitere Vorteile: Über das mobile Fahrplanauskunftssystem (Handy-App VVM/mona Ticket) oder den Webshop können sie sich zu aktuellen Fahrzeiten informieren und beliebige Tarifprodukte im Öffentlichen Personennahverkehr und gleichzeitig auch Zusatzangebote elektronisch buchen.
Dabei wurde in den Verbundräumen der Verbünde VVM GmbH und mona GmbH unter anderem die bestehende Verbindungsauskunft der Bayerischen Eisenbahngesellschaft mbH (BEG) erweitert, um eine Tarifauskunft mit integriertem Online-Ticketverkauf zu ermöglichen.
Der technische Aufbau der Tickets entspricht dabei dem deutschlandweiten Standard VDV-Kernapplikation (eTicket Deutschland) mit signierten und entsprechend fälschungssicheren Barcodes. Auch für eine Interoperabilität mit angrenzenden Verkehrsverbünden (gegenseitiger Verkauf und Kontrolle) oder die Einbindung weiterer Mobilitätsangebote, wie touristische Kombitickets, Car- und Bikesharing, ist das System bestens vorbereitet.
„Auf diese Weise kann die Vertriebsplattform Schritt für Schritt zu einer universellen Mobilitätsplattform für die gesamte Region ausgebaut werden.“ (Marius Maruhn, Geschäftsführer Schwabenbund-Services (SBS) GmbH)
Was uns helfen würde
Einheitliche Landesvorgaben zur Ausgabe und Kontrolle von digitalen Fahrscheinen würden die Bereitstellung grenzüberschreitender Verkehrsangebote (über Verbundgrenzen hinaus) erleichtern. Als Basis zur Implementierung und Weiterentwicklung von elektronischem Ticketing sind die Verkehrsunternehmer zudem auf moderne Technik in den Bussen zur sicheren Kontrolle angewiesen (Verweis zum Projekt Digibus).
„Schwabenbund-Services ist ein erfolgreiches Beispiel für Vernetzung und Kooperation über bestehende Grenzen und Verkehrsräume hinweg. Die system-, verbund-, länder- und branchenübergreifende digitale Kombination mehrerer Tarifprodukte ist nun technisch möglich. Die bayerische Schwabenbund-Region mit den beiden Verbünde mona und VVM ist damit Vorreiter im gesamten Freistaat und mit an der Spitze der Digitalisierung im ÖPNV im bundesweiten Vergleich.“
(Werner Weigelt, Geschäftsführer Schwabenbund e.V., Initiator und Umsetzer des Gesamtprojekts)
Schwabenbund-Services ist ein offizielles offizielles Projekt der Roadmap des Bundesverkehrsministeriums zur digitalen Vernetzung im ÖPNV und bietet einen ganzheitlichen Ansatz für die bayerischen Verkehrsräume im Gebiet des Schwabenbundes. Das Projekt wurde gefördert durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur.