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Gründungsreport 2023

Der Gründungsreport der IHK Schwaben aus dem August 2023 stellt eine umfassende Analyse der Situation von Unternehmensgründern in Bayerisch-Schwaben dar und beleuchtet die Beweggründe, Herausforderungen und Erfolgsfaktoren für die Gründung neuer Unternehmen. Diese Untersuchung gibt wertvolle Einblicke in die aktuelle Lage der Gründer sowie in deren Bedürfnisse und Erwartungen an die Politik und andere Unterstützungsstrukturen.
Ein zentrales Ergebnis des Berichts sind die Motive, die Menschen zur Gründung eines Unternehmens bewegen. Der häufigste Grund, den 58% der Befragten angeben, ist der Wunsch, Unternehmer zu sein und damit ihre eigenen Ideen und Visionen umzusetzen. Ein weiterer signifikanter Anreiz für viele Gründer sind innovative Geschäftsideen, die 41% der Befragten als Hauptmotiv nennen. Zudem sehen 37% der Gründer in der Selbstständigkeit eine Möglichkeit, ein zweites Einkommen zu generieren, während 24% eine Marktlücke erkennen und diese durch ihre Geschäftsidee schließen möchten. Interessanterweise gaben nur 4% der Befragten an, aus der Not heraus gegründet zu haben, was darauf hindeutet, dass die meisten Gründungen eher aus einer positiven Motivation heraus erfolgen.
Die Erfolgsgaranten für ein neu gegründetes Unternehmen sehen die Befragten vor allem in sich selbst. 88% der Gründer glauben, dass die eigene Person und deren Fähigkeiten und Engagement der entscheidende Faktor für den Erfolg sind. Darüber hinaus werden innovative Geschäftsideen von 50% der Befragten als wichtige Erfolgsgaranten angesehen. Allerdings sehen sich die Gründer auch mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert. Die Kundengewinnung wird von 47% der Befragten als größte Herausforderung genannt, gefolgt von Problemen im Zeitmanagement, die 37% der Gründer beschäftigen.
Ein weiterer zentraler Aspekt des Gründungsreports ist die Finanzierung. Die überwiegende Mehrheit der Gründer setzt auf Eigenkapital (92%), was die Bedeutung der persönlichen finanziellen Ressourcen unterstreicht. Darüber hinaus spielen auch Bankenfinanzierungen (16%), öffentliche Förderprogramme (15%) sowie Unterstützung durch Freunde und Familie (12%) eine wichtige Rolle bei der Finanzierung neuer Unternehmen.
Die Bewertung des Gründungsklimas fällt insgesamt positiv aus. Die Befragten gaben dem Gründungsklima eine durchschnittliche Schulnote von 2,9. Innerhalb der verschiedenen Branchen wird das Klima in der Industrie mit einer Note von 2,8 am besten bewertet, während der Handel mit einer Note von 2,9 am schlechtesten abschneidet. Diese Unterschiede könnten auf branchenspezifische Herausforderungen und Chancen hinweisen.
Die Gründer haben klare Erwartungen an die Politik, um das Gründungsklima weiter zu verbessern. An erster Stelle steht die Forderung nach einer Vereinfachung des Steuerrechts, die von 71% der Befragten unterstützt wird. Zudem wünschen sich 67% der Gründer einen Abbau bürokratischer Hürden, die den Gründungsprozess verkomplizieren und verzögern können. Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Zugang zu öffentlichen Fördermitteln, den 35% der Befragten als verbesserungswürdig erachten.