Patentsprechtage

Freie Erfinder - wo sie herkommen, was sie anmelden

Airbag, Spreizdübel, Autowaschstraße: Erfindungen, die außerhalb von Unternehmen oder Forschungseinrichtungen entstanden sind, waren immer wieder erfolgreich. Das Deutsche Patent- und Markenamt (DPMA) hat Patentanmeldungen dieser Kategorie aus dem vergangenen Jahr unter die Lupe genommen.
In der Mehrzahl Maschinenbauer, oft aus Bayern und etwas häufiger weiblich als im Vorjahr – so lässt sich die freie Erfinderszene in Deutschland beschreiben. In einer aktuellen Analyse hat das DPMA die Patentanmeldungen freier Erfinderinnen und Erfinder aus dem vergangenen Jahr unter die Lupe genommen. Dabei wertete das DPMA die Herkunft nach Bundesländern sowie die Zugehörigkeit eingereichter Anmeldungen zu Technologiesektoren aus und stellte fest, ob der jeweilige Erfinder weiblich oder männlich ist. Insgesamt registrierte das Amt im vergangenen Jahr 1.835 Patentanmeldungen dieser Gruppe. Die Zahl war im Jahresvergleich erneut rückläufig (- 9,2 Prozent).
Top Technologiegebiet: der Maschinenbau
Von den 1.835 Anmeldungen der nicht an ein Unternehmen oder eine Institution gebundenen Erfindungen ließen sich 2023 40,9 Prozent dem Maschinenbau zuordnen. Damit ist dies wie bei der Gesamtheit aller Anmeldungen beim DPMA der anmeldstärkste Sektor. 23,8 Prozent kamen aus dem Bereich Sonstige Gebiete, in dem Bauwesen, Möbel, Spiele und sonstige Konsumgüter zusammengefasst sind. 12,9 Prozent sind der Elektrotechnik zugeordnet, 12,0 Prozent dem Sektor Instrumente und 9,9 Prozent der Chemie.
Rund ein Viertel der Anmeldungen von freien Erfinderinnen und Erfindern kamen aus Bayern (470). Auf den Plätzen 2 und 3 folgen in der Rangliste der Bundesländer Nordrhein-Westfalen (363) und Baden-Württemberg (307). Zudem ergab die Analyse, dass der Frauenanteil in dieser Gruppe leicht auf 8,7 Prozent gestiegen ist (2022: 7,6 Prozent).
Anteil freier Erfindungen geht zurück
Als Anmeldungen freier Erfinderinnen und Erfinder wertet das DPMA Einreichungen, in deren Unterlagen ein und dieselbe Person als Anmelder und Erfinder eingetragen ist. Bei Patentanmeldungen von Unternehmen und Forschungseinrichtungen ist dagegen in der Regel die jeweilige Organisation, also der Arbeitgeber, als Anmelder angegeben. Der Anteil der Anmeldungen freier Erfinderinnen und Erfinder an den Gesamtanmeldungen aus Deutschland betrug im vergangenen Jahr 5,1 Prozent (2022: 5,9 Prozent).
Freie Erfinderinnen und Erfinder waren in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder erfolgreich und haben das Leben vieler Menschen bereichert: So wurden etwa der erste Airbag, massentaugliche Spreizdübel, Schraubstollenfußballschuhe und die erste Autowaschstraße von ihren jeweiligen Erfindern auch selbst angemeldet.
IHK-Patentsprechtage

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Quelle: DPMA