Mehr als nur ein Businessplan
Wie erstelle ich ein Fortführungskonzept?
Ein Fortführungskonzept bei einer Unternehmensnachfolge ist ein wesentlicher Bestandteil, um den Übergang des Unternehmens erfolgreich zu gestalten und sicherzustellen, dass das Unternehmen auch nach dem Wechsel in der Führung erfolgreich bleibt. Es analysiert den aktuellen Zustand des Unternehmens und gibt eine klare Strategie für den Übergang und die langfristige Stabilität vor.
Der Fokus liegt darauf, wie die Kontinuität der Geschäftstätigkeit gewährleistet werden kann, welche Anpassungen notwendig sind, und wie bestehende Strukturen oder Prozesse verändert werden könnten. Wesentliche Punkte, die in einem Fortführungskonzept berücksichtigt werden sollten:
Analyse des Status Quo
- Unternehmenssituation: Detaillierte Analyse der aktuellen wirtschaftlichen Lage, inklusive Finanzen, Marktposition, Kundenstruktur, Lieferantenbeziehungen, etc.
- Stärken und Schwächen: Identifikation der internen Stärken und Schwächen sowie der externen Chancen und Risiken (SWOT-Analyse).
- Kernkompetenzen: Herausarbeiten der Schlüsselkompetenzen des Unternehmens, die für den langfristigen Erfolg entscheidend sind.
Strategische Ziele
- Langfristige Vision und Mission: Definition der langfristigen Ausrichtung des Unternehmens.
- Strategische Stoßrichtungen: Festlegung von konkreten strategischen Zielen, wie Markt- und Produkterweiterung, Internationalisierung, Digitalisierung, etc.
- Positionierung: Überprüfung und Anpassung der Positionierungsstrategie im Markt.
Management und Organisation
- Übergangsphase: Planung der Übergangsphase mit klaren Regelungen für die Zusammenarbeit zwischen dem alten und dem neuen Management.
- Führungsstruktur: Festlegung der zukünftigen Führungsstruktur und Verantwortlichkeiten.
- Management-Team: Beurteilung der Kompetenzen des bestehenden Managements und gegebenenfalls Planung von Schulungen oder personellen Veränderungen.
- Organisationsstruktur: Anpassung oder Optimierung der bestehenden Organisationsstruktur, um die neuen strategischen Ziele zu unterstützen.
Finanzplanung
- Finanzielle Bewertung: Bewertung des Unternehmenswertes und Planung der Finanzierung der Nachfolge (zum Beispiel Kaufpreis, Finanzierung von strategischen Zielen durch Fremdkapital, etc.).
- Budgetplanung: Erstellung eines Budgets für die Übergangsphase und die ersten Jahre nach der Übernahme.
- Liquiditätsplanung: Sicherstellung der Liquidität während und nach der Übergabe.
Tipp: Den sich aus dem Fortführungskonzept abgeleiteten Kapitalbedarf erörtern wir mit Ihnen in unserem Finanzierungssprechtag und prüfen die Einbindung von Zuschüssen und zinsgünstigen Darlehen.
Risikoanalyse und Risikomanagement
- Identifikation von Risiken: Analyse der potenziellen Risiken, die durch die Nachfolge entstehen könnten, zum Beispiel Verlust von Kunden, Personalfluktuation, Lieferantenrisiken.
- Risikomanagementmaßnahmen: Entwicklung von Maßnahmen zur Minimierung identifizierter Risiken.
Mitarbeiterintegration
- Kommunikationsplan: Offene und transparente Kommunikation mit den Mitarbeitern über den Übernahmeprozess.
- Motivation und Integration: Maßnahmen zur Motivation und Integration der Mitarbeiter, um Widerstände zu minimieren.
- Schulung und Weiterbildung: Gezielte Weiterbildungsmaßnahmen, um das Wissen im Unternehmen zu sichern, mit den neuen unternehmerischen Zielen zu harmonisieren und zu erweitern.
Kunden- und Lieferantenbeziehungen
- Kundenkommunikation: Plan zur Kommunikation mit Schlüsselkunden, um Vertrauen zu erhalten und Kontinuität sicherzustellen.
- Lieferantenbeziehungen: Sicherstellung der Kontinuität in den Lieferantenbeziehungen und gegebenenfalls Neuverhandlung von Konditionen.
Prozesse und Technologien
- Prozessanalyse: Überprüfung und Optimierung der Geschäftsprozesse, um Effizienz und Effektivität zu steigern.
- Technologieeinsatz: Analyse und gegebenenfalls Modernisierung der eingesetzten Technologien, insbesondere im Bereich der Digitalisierung.
- Innovationsstrategie: Entwicklung einer Innovationsstrategie zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit.
Markt- und Wettbewerbsanalyse
- Marktentwicklung: Beobachtung der aktuellen und zukünftigen Marktentwicklungen.
- Wettbewerbsanalyse: Analyse der Konkurrenzsituation und Ableitung von Maßnahmen zur Sicherung der Marktposition.
Implementierungsplan
- Zeitplan: Detaillierter Zeitplan für die Umsetzung der einzelnen Maßnahmen.
- Meilensteine: Festlegung von Meilensteinen zur Überwachung des Fortschritts.
- Verantwortlichkeiten: Klare Zuweisung von Verantwortlichkeiten für die Umsetzung der einzelnen Maßnahmen.
Rechtliche und steuerliche Aspekte
- Vertragsgestaltung: Prüfung und Anpassung von Verträgen, die durch die Nachfolge betroffen sind (zum Beispiel Arbeitsverträge, Lieferantenverträge).
- Steuerliche Optimierung: Planung der steuerlichen Aspekte der Nachfolge, um Steuervorteile zu nutzen und Risiken zu minimieren.
- Rechtsform: Gegebenenfalls Überprüfung und Anpassung der Rechtsform des Unternehmens.
eigene Nachfolgeplanung
- Notfallhandbuch: umfasst alle Dokumente, die eine angemessene Reaktion auf Krisen und Notfälle unterstützen, inkl. Handlungsvollmachten
- Nachfolgeregelung: Erste Überlegungen, wer das Unternehmen in der nächsten Generation übernehmen wird (interne oder externe Nachfolge) und Anpassung des persönlichen Unternehmertestaments.
Ein Fortführungskonzept stellt sicher, dass der Übergabeprozess strukturiert und professionell abläuft, was die Chancen für eine erfolgreiche Unternehmensnachfolge deutlich erhöht.
Unterstützung bei der Erstellung eines Fortführungskonzeptes bieten auf Unternehmensnachfolge spezialisierte Unternehmensberater an. Wichtig bei der Auswahl externer Berater ist sowohl deren Erfahrung im Bereich der Unternehmensnachfolge, als auch die Kenntnis über Markt- und Branchensituation des fortzuführenden Unternehmens.
Unterstützung bei der Erstellung eines Fortführungskonzeptes bieten auf Unternehmensnachfolge spezialisierte Unternehmensberater an. Wichtig bei der Auswahl externer Berater ist sowohl deren Erfahrung im Bereich der Unternehmensnachfolge, als auch die Kenntnis über Markt- und Branchensituation des fortzuführenden Unternehmens.