Nein zum Nationalpark, Ja zum Meeresschutz

Nationalpark Ostsee

Für große Aufregung entlang der Ostseeküste sorgte der Plan der Landesregierung, einen Nationalpark Ostsee zum Schutz des Meeres einrichten zu wollen. Große Teile der Küste im Hansebelt würden unter die Nutzungsbeschränkungen fallen.
Tourismus, Gastronomie, Fischerei und Wassersport hätten Verluste zu befürchten, viele Unternehmen sogar das Aus. Gemeinsam mit den IHKs in Flensburg und Kiel hat die IHK zu Lübeck sich gegen die Idee ausgesprochen und eine ergebnisoffene Diskussion mit allen Beteiligten gefordert.
In vier von insgesamt sieben Fachworkshops (Tourismus, Fischerei, Wassersport und regionale Wirtschaftsentwicklung) hat die IHK die Interessen ihrer Mitglieder vertreten. Die Teilergebnisse der Workshops waren Schwerpunkt eines "Verzahnungsworkshops", an dem die IHK ebenfalls teilgenommen hat. Leider hat das federführende Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur des Landes Schleswig-Holstein bis jetzt keine konkreten Pläne zur Ausgestaltung eines möglichen Nationalparks Ostsee vorgelegt. Mit Erleichterung hat die IHK die Distanz der CDU zu dem Projekt zur Kenntnis genommen, jedoch verfolgt das Ministerium seine Pläne bisher weiter.
Für die weitere politische Diskussion bis zur Vorlage eines konkreten Planes durch die Landesregierung haben die drei IHK-Vollversammlungen ein gemeinsames Positionspapier verabschiedet. Darin erkennen sie die Notwendigkeit des Schutzes der Ostsee an. Zugleich erwarten sie, dass die Landesregierung zukünftige Entscheidungen auf Grundlage einer wissenschafts- und faktenbasierten Herleitung und unter Wahrung des Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit trifft. Außerdem sind vor der Einführung zusätzlicher Verbote zulasten hiesiger Unternehmen bereits vereinbarte Schritte zu realisieren und die Bedeutung von Tourismus, Wassersport, maritimer Wirtschaft, angewandter Meeresforschung (Life Sciences), Land- und Fischereiwirtschaft für die ökonomische und gesellschaftliche Stabilität des Landes anzuerkennen. Nur so lässt sich der Erhalt der Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Schleswig-Holstein sicherstellen.