Regulatorik bremst Klimawende

IHK-Ausschuss für Industrie und Energie

Schleswig-Holstein soll das erste klimaneutrale Industrieland werden. Vor welchen Herausforderungen die Wirtschaft dabei steht, diskutierte der IHK-Ausschuss für Industrie und Energie im Juli mit Schleswig-Holsteins Umweltminister Tobias Goldschmidt.

"Schleswig-Holstein hat beim Ausbau der erneuerbaren Energien bereits gute Fortschritte gemacht. Dennoch gibt es bei der Erweiterung der Erneuerbaren noch Luft nach oben", sagte der Ausschussvorsitzende Jochen Brüggen in den Räumen der PAV Card GmbH in Lütjensee. Viele Unternehmen wollten in erneuerbare Energien investieren. Komplizierte Regeln und lange Genehmigungsverfahren würden klimafreundliche Investitionen allerdings häufig ausbremsen, so Brüggen. Außerdem sei es ungerecht, dass Unternehmen in Schleswig-Holstein durch die hohen Netzentgelte benachteiligt seien – obwohl gerade hier der meiste grüne Strom entstehe.
IHK-Ausschussmitglied Olaf Eggers von der Eggers Druckerei & Verlag GmbH in Heiligenhafen forderte, dass Überschussstrom von schleswig-holsteinischen Windrädern der Wirtschaft zu günstigen Preisen zur Verfügung stehen müsse, damit die Klimawende gelingen könne. "Bei der nachhaltigen Nutzung von Erneuerbaren macht die bundespolitische Regulatorik viele innovative Vorhaben der Wirtschaft unmöglich. Wir müssen weg von einer Verbotskultur und hin zu einer Anreizkultur bei der Nutzung klimafreundlicher Energie in Kombination mit Speichertechnologie", sagte Eggers.
Energiewendeminister Goldschmidt hob vor dem IHK-Ausschuss die Schlüsselposition Schleswig-Holsteins bei der Klimawende hervor: "In unserem Bundesland nehmen wir beim Ausbau der erneuerbaren Energien bereits eine Vorreiterrolle ein. Diese wollen wir gemeinsam mit der Wirtschaft verteidigen."