Verkehrsmarkt Ostsee
Volkswirtschaftliche Daten für den Ostseeraum
Die wirtschaftliche Bedeutung der Länder rund um die Ostsee ist erheblich. Der Anteil der Ostseeanrainer am Welthandel bezifferte sich im Jahr 2022 auf 8,7 Prozent beziehungsweise 8,7 Billionen Euro. In den zehn Anrainerstaaten leben knapp 300 Millionen Einwohner, was in etwa vergleichbar mit der Bevölkerungszahl des Mittelmeerraums ist.
Die wirtschaftlichen Wachstumsraten in den meisten Ländern des Ostseeraums sind längst nicht mehr so dynamisch wie in den vergangenen Jahrzehnten. Hinzu kommen Krisen wie die COVID-19-Pandemie und der russische Angriffskrieg auf die Ukraine und damit einhergehend hohe Energiepreise und Inflation, welche die konjunkturelle Entwicklung ins Stocken geraten ließen. Gleichwohl wird die herausragende Bedeutung des Wirtschaftsraums Ostsee auch zukünftig bestehen bleiben. Der enge Austausch zwischen den Anrainern, die Energiewende, die mit zum Teil großen Investitionen in den Häfen Chancen bietet, der NATO-Beitritt von Finnland und Schweden sowie die Aussicht auf eine Erholung der Konjunktur werden in den nächsten Jahren dafür sorgen, dass die Häfen im Ostseeraum nicht nur weiterhin wichtige Verkehrshubs bleiben, sondern eine noch stärkere Rolle in der Versorgung der Länder einnehmen.
Die Seeverkehrsprognose 2030 unterstützt diese Aussagen. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass sich die deutschen Ostseehäfen weiterhin positiv entwickeln werden. Für die deutschen Seehäfen in Nord- und Ostsee zeigt die Seeverkehrsprognose einen anhaltenden Wachstumstrend. Demnach wird der Umschlag in den deutschen Seehäfen von 269 Millionen Tonnen im Jahr 2010 auf 468 Millionen Tonnen (inklusive Transshipment) im Jahr 2030 steigen (+ 2,8 Prozent p. a.). Dabei weisen auch die deutschen Ostseehäfen mit + 2,0 Prozent p.a. einen Anstieg auf. Allerdings bleibt festzustellen, dass der Umschlag aller deutschen Seehäfen mit 268 Millionen Tonnen im Jahr 2023 darauf hindeutet, dass die prognostizierten Zahlen wahrscheinlich nicht erreicht werden. Auch die Prognose für die deutschen Ostseehäfen (von 53 Millionen Tonnen Umschlag in 2010 auf 79 Millionen Tonnen in 2030) wird aller Voraussicht nach nicht erreicht werden können. Aktuell wird eine neue Seeverkehrsprognose für das Bundesministerium für Digitales und Verkehr erarbeitet. Die folgende Abbildung zeigt den Gesamtumschlag und die Marktanteile der deutschen Ostseehäfen für das Jahr 2023 sowie die in der Seeverkehrsprognose berechneten Werte für 2030 im Vergleich.
Umschlag in den deutschen Ostseehäfen (netto, ohne Eigengewichte)
Volkswirtschaftliche Daten 2022
Land
|
Export (Mio. Euro)
|
Import (Mio. Euro)
|
BIP (Mio. Euro)
|
Bevölkerung (Tausend)
|
---|---|---|---|---|
Dänemark
|
125.309
|
122.013
|
381.000
|
5.933
|
Deutschland
|
1.593.285
|
1.505.153
|
3.877.000
|
84.359
|
Estland
|
21.277
|
25.025
|
25.660
|
1.366
|
Finnland
|
81.885
|
92.469
|
268.000
|
5.564
|
Lettland
|
22.955
|
28.121
|
39.000
|
1.833
|
Litauen
|
44.313
|
52.542
|
67.000
|
2.857
|
Norwegen
|
257.896
|
101.541
|
551.000
|
5.425
|
Polen
|
342.894
|
225.690
|
655.000
|
36.754
|
Russland
|
498.460
|
240.400
|
2.244.249
|
144.200
|
Schweden
|
187.959
|
192.205
|
563.000
|
10.522
|
Ostseeanrainerstaaten
|
3.176.231
|
2.585.160
|
8.670.909
|
298.813
|
Anteil am Weltaufkommen
|
12,75%
|
10,09%
|
8,66%
|
3,76%
|
Welt
|
24.904.590
|
25.621.210
|
100.135.361
|
7.951.000
|
Weltwirtschaftsleistung 2022
100.135 Milliarden Euro