Positions- und Forderungspapier der IHKs

Near- und Offshore

Energiewende, Schifffahrt, Rohstoffe, Fischerei und mehr: Die Flächenkonkurrenz auf dem Meer wächst mit den Zukunftsthemen. Beim 6. Maritimen Parlamentarischen Abend diskutierte die IHK Schleswig-Holstein gemeinsam mit Politik und Experten, wie die berechtigten Interessen, Nutzungsformen und Chancen auf See in Einklang gebracht werden können.
“Fest steht: Wir brauchen sehr viel Platz auf dem Meer, wenn wir die Zukunft der Nearshore- und Offshore-Branchen gestalten. Beide bieten für Schleswig-Holstein ein hohes wirtschaftliches Potenzial und das muss ausgeschöpft werden”.
Das betonte Knud Hansen, Vizepräsident der IHK Schleswig-Holstein. Weiter hob er hervor, wie entscheidend ein strategisches Management der Meeresflächen ist, um Konflikte zu vermeiden und Synergien zu fördern. „Die verschiedenen Nutzungen der maritimen Flächen müssen nicht notwendigerweise im Wettbewerb stehen, sondern können durch Zusammenarbeit und integrierte Planung effizient genutzt werden,“ ergänzte er. Aus diesem Grund sei ein Multi-Use-Ansatz von Flächen im Küstenmeer und in der ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) voranzutreiben.
Hansen erklärte: „Jedes Anwendungsgebiet hat seine eigenen legitimen Interessen sowie Vor- und Nachteile. Um aber auch die langfristige Gesundheit und Nachhaltigkeit der Meeresumwelt sicherzustellen und zugleich wirtschaftliche Potenziale zu nutzen, ist eine enge Zusammenarbeit aller Beteiligten und die Entwicklung gemeinsamer, innovativer Lösungen unerlässlich. Dies bedarf eines integrativen Ansatzes, der die Bedürfnisse und Perspektiven aller Stakeholder berücksichtigt und einen Ausgleich zwischen ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Zielen anstrebt.“
Dazu brauchen Wirtschaft und Wissenschaft auch Räume, um neue Technologien sowie Materialen testen zu können. Bei der Einrichtung dafür geeigneter Reallabore muss der regulatorische Rahmen flexibel und der zeitliche Rahmen verlässlich sein.
“Wir brauchen das Meer! Wir müssen es stärker als wirtschaftlichen Faktor betrachten und nicht nur als Erweiterung unserer Strände.”
“Auf Bundesebene vermissen wir oft das Bewusstsein dafür, dass Themen wie Klimaschutz und Biodiversität, Flächenverbrauch, Energiegewinnung, Schutz kritischer Infrastrukturen, Tourismus und Rohstoffabbau ausreichend in ihren Wechselwirkungen erfasst und begriffen werden müssen,” so Hansen weiter.
Das Positions- und Forderungspapier steht folgend zum Download für Sie bereit. Positionspapier Near- und Offshore (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 8729 KB)
Veröffentlicht am 23. Mai 2024