Standortpolitik

Schleswig-Holstein als Wirtschaftsstandort

Was macht den Wirtschaftsstandort Schleswig-Holstein aus? Und wie beurteilen die Unternehmen Schleswig-Holstein als Wirtschaftsstandort? Günstige Standortfaktoren beeinflussen nicht nur Ansiedelungsvorhaben und Investitionsentscheidungen positiv, sie wirken auch Abwanderungstendenzen und Produktionsverlagerungen entgegen.

Standortumfrage Schleswig-Holstein 2023

In einer repräsentativen Umfrage haben die drei Industrie- und Handelskammern in Schleswig-Holstein zum sechsten Mal Unternehmen zu ihrer Standorteinschätzung befragt. Beteiligt haben sich rund 1.700 Betriebe, die den Standort mit 2,26 benoten – eine leichte Verbesserung gegenüber der Note 2,29 nach der letzten Befragung im Jahr 2019. Knapp 68 Prozent der Unternehmen gaben dem Wirtschaftsstandort Schleswig-Holstein eine „gute“ oder „sehr gute“ Gesamtbewertung; über 90 Prozent wollen mit ihrem Firmensitz am Standort oder in der Region bleiben. Eine gestiegene Standortqualität in den letzten vier (nach 2019) Jahren nehmen zwölf Prozent der Unternehmen wahr; 70 Prozent sehen keine Veränderungen und 18 Prozent eine Verschlechterung.
Neben den allgemeinen Antworten zum Standort haben die Betriebe angegeben, welchen Stellenwert sie insgesamt 46 Faktoren in den Kategorien Standortkosten, Infrastruktur, Arbeitsmarkt und Qualifizierungsangebot, Marktnähe, Netzwerke und Innovation, wirtschaftspolitisches Klima und Lebensqualität beimessen und wie zufrieden oder unzufrieden sie mit den einzelnen Kriterien sind.
Von vorrangiger Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Schleswig-Holstein sind der Umfrage zufolge die Breitband- und Telekommunikationsinfrastruktur, der Abbau von Verwaltungsauflagen, die Energieversorgungssicherheit und die Straßeninfrastruktur. Dringender Handlungsbedarf ergibt sich bei den Faktoren, die für die Unternehmen eine hohe Relevanz haben, mit denen sie gleichzeitig aber sehr unzufrieden sind: Dies betrifft den Bürokratieabbau, die Dauer von Genehmigungsverfahren und die Strompreise. Hohe Zufriedenheitswerte erzielen die Erreichbarkeit von Kunden- und Absatzmärkten bzw. Zulieferern und Kooperationspartnern und die Straßenanbindung.
Die Ergebnisse wurden heute (4. Mai) im Rahmen eines Pressegesprächs bei der Vishay Siliconix Itzehoe GmbH vorgestellt. Geschäftsführer Leif Henningsen beurteilt den Standort aus Sicht des Unternehmens: „Wir haben seit einem Vierteljahrhundert eine Expertise und ein Netzwerk an Zulieferern und Partnern am Standort aufgebaut, das unbezahlbar ist. Jetzt geht es darum, weitere Arbeits- und Fachkräfte in die Region zu holen und ihnen die Infrastruktur zu bieten, die es braucht, um sie zu halten. Die Voraussetzungen sind gut – aber die Anstrengungen, insbesondere auf dem Wohnungsmarkt, sind ausbaufähig.“
„Das insgesamt positive Feedback der Unternehmen ist – offenbar gegen den Bundestrend – ein starkes Bekenntnis für den Wirtschaftsstandort Schleswig-Holstein und zugleich ein Auftrag an die Landesregierung“, so das Fazit von Hagen Goldbeck, Präsident der IHK Schleswig-Holstein: „Weiterhin besteht großer Handlungsbedarf. Um das erklärte politische Ziel, Schleswig-Holstein zum ersten klimaneutralen Industrieland zu machen, erreichen zu können, ist noch einiges zu tun. Faktoren wie beispielsweise die Straßeninfrastruktur, die unseren Unternehmen besonders wichtig sind, müssen nach dem Motto ‚Stärken stärken‘ mit Priorität vorangetrieben werden.“
Folgend können Sie sich die Ergebnisse der diesjährigen Standortumfrage ansehen. Zudem finden Sie die Auswertung ebenfalls als PDF zum herunterladen: IHK-Standortumfrage 2023 (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 413 KB)

Bruttoinlandsprodukt in Schleswig-Holstein

Das Bruttoinlandsprodukt (Abkürzung: BIP) gibt den Gesamtwert aller Güter (Waren und Dienstleistungen) - nach Abzug aller Vorleistungen - an, die innerhalb eines Jahres innerhalb der Landesgrenzen einer Volkswirtschaft hergestellt wurden.
Die genaue Berechnung des BIP können Sie auf der Website des Statistischen Bundesamtes nachlesen.
Weitere Informationen zur Entwicklung der Wirtschaftsleistung können dem nebenstehenden Link entnommen werden. Die hier vorgestellten Ergebnisse beruhen auf Berechnungen des "Arbeitskreises Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder".
Hier finden Sie zu den Ergebnissen aus dem Arbeitskreis "Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder"
Bruttoinlandsprodukt zu Marktpreisen in Schleswig-Holstein
Jahr
Bruttoinlandsprodukt
in Millionen Euro
2003
66.125
2004
67.571
2005
68.041
2006
70.119
2007
71.984
2008
74.363
2009
72.241
2010
73.898
2011
76.597
2012
79.837
2013
81.480
2014
82.868
2015
84.799
2016
87.512
2017
92.620
2018
95.120
2019
99.724
2020
98.600
2021
104.506
Quelle: Arbeitskreis "Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder", Berechnungsstand: November 2021/Februar 2022.

Bevölkerungsdaten für Schleswig-Holstein

Aktuelle Einwohnerzahl und die Bevölkerungsdichte je Kreis
Kreisfreie Stadt/Landkreis
Einwohner
Einwohner pro qkm
Flensburg
92.550
1.631
Dithmarschen
135.252
95
Nordfriesland
169.043
81
Schleswig-Flensburg
206.038
99
Bezirk IHK Flensburg
602.883
107
Kiel
247.717
2.088
Neumünster
79.502
1.109
Pinneberg
322.130
485
Plön
131.266
121
Rensburg-Eckernförde
278.979
127
Steinburg
132.419
125
Bezirk IHK zu Kiel
1.192.013
230
Lübeck
218.095
1.018
Herzogtum Lauenburg
203.712
161
Ostholstein
203.606
146
Segeberg
284.988
212
Stormarn
247.973
324
Bezirk IHK Lübeck
1.158.374
233
Schleswig-Holstein
2.953.270
187
Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein, Bevölkerung 2022, herausgegeben: 21.Juli 2023, eigene Berechnungen
Das Statistische Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein liefert quartalsweise die aktuellen Bevölkerungszahlen und deren Entwicklung. Diese Quartalsberichte werden durch den jährlichen Bericht zur Bevölkerungsentwicklung in den einzelnen Gemeinden Schleswig-Holsteins ergänzt. Über die angegebenen Verlinkungen gelangen Sie direkt auf die Internetpräsenz des Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein , wo Sie die einzelnen Berichte als kostenfreien Download erhalten.

Bevölkerungsentwicklung bis 2030

Gemeinsam mit dem Statistikamt Nord erstellt die Landesplanung Schleswig-Holstein alle drei bis vier Jahre eine neue Bevölkerungsvorausberechnung für die Kreise und kreisfreien Städte im Land. Im Juni 2016 wurde eine neue Vorausberechnung für die Kreise und kreisfreien Städte für den Zeitraum 2015 bis 2030 veröffentlicht.
2030 werden demnach insgesamt rund 40.000 Menschen mehr in Schleswig-Holstein leben als heute. Der Bevölkerungswachstum beschränkt sich allerdings auf die Kreise im Hamburger Rand und die vier Oberzentren Flensburg, Kiel, Lübeck und Neumünster. Alle anderen, ländlichen Kreise werden von starken Einwohnerverlusten betroffen sein.
Die Zahl der Erwerbspersonen, das heißt der Menschen, die zwischen 15 und 70 Jahren alt sind und dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, wird bis 2030 um etwa 23.000 zurückgehen. Zudem werden 2025 fast 55 Prozent der Erwerbspersonen 55 Jahre und älter sein und nur noch 26 Prozent unter 30 Jahren.
Fahren Sie mit der Maus über den jeweiligen Bereich, um mehr Informationen zu erhalten.
Eine kartografische Übersicht über die Bevölkerungsentwicklung im Zeitlauf erhalten Sie im Infobrief Demografie (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 5668 KB).

Statistiken: Bezirk IHK zu Kiel

Die IHK zu Kiel möchte mit der Broschüre einen Beitrag zur Information über den Wirtschaftsraum im Herzen von Schleswig-Holstein liefern. In Ergänzung zu den zahlreichen weiteren Veröffentlichungen der IHK zu Kiel gibt die Broschüre anhand des verfügbaren Datenmaterials einen Einblick in die Entwicklung und Struktur der Wirtschaft in unserem Kammerbezirk.