Nr. 5779670
11. Juli 2024 - Husum

Sommerempfang der IHK Flensburg

Sommerempfang 2024

Beim Sommerempfang der IHK Flensburg am 11. Juli appellierte Präsidentin Franziska Leupelt an die Unternehmerinnen und Unternehmer, trotz angespannter Lage zuversichtlich in die Zukunft zu blicken. Rund 750 Gäste waren der Einladung ins NordseeCongressCentrum Husum gefolgt.
Um Krisen zu meistern, seien Optimismus und Tatkraft gefordert, besonders angesichts großer Herausforderungen wie drückender bürokratischer Pflichten, dem Fach- und Arbeitskräftemangel und einer auf Verschleiß gefahrenen Infrastruktur, so die Präsidentin. Fest stehe aber auch, dass die starke regionale Wirtschaft die besten Voraussetzungen für eine Trendwende mitbringe. Eine vielfältige Branchenstruktur mit überwiegend kleineren Familienunternehmen habe sich in der Vergangenheit immer wieder als besonders krisenresistent erwiesen. Es sei, so Franziska Leupelt, auch „der besondere Spirit“ – das Verantwortungsgefühl für die Mitarbeitenden, der Zusammenhalt, das gesellschaftliche Engagement und das Bekenntnis zum Standort – der die Unternehmen im Norden auszeichne.
Auf Erfolgskurs könne die Wirtschaft nur gemeinsam mit der Politik gehen: „Als Unternehmen müssen wir konstruktive Beiträge leisten und dialogbereit sein. Vor allem aber müssen wir gemeinsam ins Handeln kommen. Ich wünsche mir und erwarte einen solchen optimistischen Pragmatismus auch von Ihnen, den Politikerinnen und Politikern, die unser Land lenken. Bitte bleiben Sie im engen Kontakt zur alltäglichen Realität derjenigen, die erwirtschaften, wovon unser Land lebt.“
Ebenso wie die Präsidentin betonte auch Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen die Standortvorteile des Nordens, vor allem die hohe Verfügbarkeit erneuerbarer Energien und entsprechende Zukunftstechnologien, womit Schleswig-Holstein im Wettbewerb der Bundesländer punkten könne.
IHK-Präsidentin, Minister und IHK-Hauptgeschäftsführer Björn Ipsen diskutierten auch über die zunehmenden Schwierigkeiten der Unternehmen bei der Besetzung offener Stellen. Einer zuletzt von der Landesregierung in Auftrag gegebenen Studie zufolge wird sich das Defizit an Fachkräften in Schleswig-Holstein im Jahr 2035 auf rund 330.000 Personen belaufen – etwa das Zehnfache gegenüber 2022. Gefordert seien nicht nur die Arbeitgeber, die mit zeitgemäßen Beschäftigungsmodellen um Personal werben müssten, sondern auch die Politik, die vor allem bei der Integration ausländischer Fachkräfte bürokratische Hürden ausräumen müsse, so der Tenor.
Um „Sieben Punkte für eine bessere Politik“ ging es in der abschließenden Keynote von Prof. Dr. Henning Vöpel, Direktor des Centrums für Europäische Politik. „Stabilität und Fortschritt sind kein Widerspruch, ganz im Gegenteil: Wer in der Kurve zu langsam ist, fällt um. Die Menschen sind nicht etwa, so wie oft behauptet, veränderungsmüde, sondern veränderungsenttäuscht, weil zu wenig vorangeht. Es geht dabei nicht nur um handwerklich bessere Politik, sondern auch darum, eine positive Mentalität und eine Kultur des Wandels zu schaffen und die immer noch vorhandenen produktiven Kräfte in Wirtschaft und Gesellschaft zu mobilisieren“, unterstrich der Wirtschaftswissenschaftler.

Impressionen

Sommerempfang 2025

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