Sitten und Gebräuche
Geschäftskultur in Schweden
In Schweden ist der Umgangston miteinander lockerer als in Deutschland: Statt mit einem Titel spricht man sich in Schweden mit dem Vornamen an.
Was die interne Organisation betrifft, sind schwedische Unternehmen häufig weniger hierarchisch aufgestellt als Unternehmen anderer Länder. So ist beispielsweise der Generaldirektor einer schwedischen Firma oft zugänglicher für seine Angestellten, da die klassischen Befehlsketten nicht existieren. Im Allgemeinen ist es in Schweden möglich, dass Angestellte sich mit ihren Kommentaren, Fragen oder Bedenken direkt an den Chef wenden.
Die Großzahl der schwedischen Arbeitnehmer gehört zu einer der zahlreichen Gewerkschaften. Diese sorgen dafür, dass die Arbeitsbedingungen auf einem hohen Standard gehalten werden. Dabei sind Themen wie die Gleichheit am Arbeitsplatz und die Jobsicherheit von großer Wichtigkeit.
In schwedischen Unternehmen besteht oft die Neigung, sich stark an Kompromissen und Konsens zu orientieren, wenn es darum geht Entscheidungen zu treffen und Lösungen zu finden. Es wird als besser empfunden, Inhalte und Ideen zunächst offen und auf allen Ebenen zu diskutieren, bevor eine Entscheidung gefällt wird. Stereotypisch gesprochen haben Schweden nicht das Bedürfnis innerhalb einer Gruppe aufzufallen oder die Person zu sein, die eine Entscheidung für das gesamte Unternehmen trifft. Zwar mag diese Eigenschaft dazu führen, dass Arbeitnehmer sich innerhalb einer Organisation wohler fühlen, sie kann aber auch dazu beitragen, dass der Entscheidungsfindungsprozess sich in die Länge zieht.