International

Geschäftskultur in Finnland

Finnland ist für die meisten ausländischen Besucher ein unkompliziertes Land. Die Sitten und Bräuche sind – mit nur geringen nationalen Abweichungen – von europäischem Zuschnitt, und die Finnen haben zu ihnen eine ziemlich liberale Einstellung.
Die Gefahr, dass ein ausländischer Gast aus Versehen gegen die Etikette oder die guten Sitten verstößt und sich oder sein Gegenüber in eine peinliche Lage bringt, ist gering. Über Etikettenverstöße seiner Landsleute sieht der Finne gewöhnlich hinweg, auf andersartige Sitten von Ausländern reagiert er mit Verständnis oder mit leichter Belustigung. Der Kodex – Etikette und Benimmregeln – ist großzügig. Die Beurteilung eines Menschen, sein guter beziehungsweise schlechter Ruf, beruht eher auf dem über einen längeren Zeitraum gewonnenen Bild von seinem Verhalten als darauf, wie gut sein Benehmen irgendwelchen Regeln entspricht. Im Kreise von Finnen ist es nicht leicht, sich binnen einer einzigen Stunde oder in einer einmaligen Situation einen guten Ruf zu verschaffen oder seinen guten Ruf zu verspielen.
Insgesamt gesehen gehört Finnland zu den Ländern, in denen die Botschaft, die man dem Anderen übermitteln möchte, mit Worten vermittelt wird – ein ausgesprochenes Wort ist eine zugestellte Botschaft – und der Fremde sich in der Regel nicht über andere mit dem kulturellen Kontext verbundene Faktoren im Klaren zu sein braucht. Das große Gewicht, das die Finnen dem gesprochenen Wort beimessen, äußert sich häufig in Wortkargheit und im Vermeiden von belanglosem Smalltalk. Das chinesische Sprichwort "Was du sagst, sollte besser sein als Schweigen. Wenn nicht, dann schweige" könnte ebenso gut aus Finnland stammen.
Quelle: Außenministerium von Finnland, Helsinki
Weitere Informationen zu nationaler Identität, Mentalitätsunterschieden, Verhandeln und Kommunizieren finden Sie unten bei den weiteren Informationen.