100 Jahre gemeinsamer Erfolg
Jubiläum DFV 100 Jahre & DFHK 40 Jahre
Vom 3. bis 5. Juni 2018 fand die Jubiläumsfeier der Deutsch-Finnischen Vereinigung in Lübeck statt, inklusive Mitgliederversammlung und dreitägigem Festprogramm.
Geschichte
- 1918 bis 1945
Die Deutsch-Finnische Vereinigung e.V. (DFV) mit Sitz in der Hansestadt Lübeck ist die älteste bestehende deutsch-finnische Freundschaftvereinigung.Noch im Vorfeld der Unabhängigkeitserklärung vom 6. Dezember 2017, mit der sich das autonome Großfürstentum Finnland von dem in der Revolution untergegangene russischen Zarenreich löste, war bereits am 8. November 2017 die Hansagruppe der Deutsch-Finnländischen Vereinigung e.V. Berlin entstanden. Sie setzte sich für eine Gleichbehandlung des Landes mit den neutralen skandinavischen Staaten durch das deutsche Kaiserreich und einen fairen Handel ein. Kurz nach der Selbstständig Finnlands gründete diese Gruppe, die aus Kaufleuten der drei freien Hansestädte Lübeck; Hamburg und Bremen bestand am 28. Juni 1918 in Lübeck die "Deutsch-Finnländische Vereinigung e.V. (Lübeck - Hamburg - Bremen) - wie die Deutsch-Finnische Vereinigung e.V. FV damals hieß.Der erste Vorsitzende der Deutsch-Finnischen Vereinigung war Konsul (später Senator) C. Dimpker aus Lübeck. Ziel der DFV war es, die wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen zu Finnland als damals neuen selbstständigen Staat zu fördern. Als ein ihrer Hauptaufgaben sah es die Vereinigung an, die deutsche Öffentlichkeit über die wirtschaftliche Bedeutung, die hohe Kultur und die Geschichte Finnlands zu informieren.Die Geschäftsstelle der DFV hat sich in den fast 100 Jahren ihrer Geschichte ganz überwiegend in der Industrie- und Handelskammer zu Lübeck befunden, Geschäftsführer der DFV war dabei bis heute der jeweilige Leiter der Außenwirtschaftsabteilung der Kammer.Die DFV hat im Dritten Reich mehrere Gleichschaltungsversuche und ihre Auflösung abwenden können, indem sie sich auf Ausübung ihrer wirtschaftlichen Kompetenz beschränkte. Die vorgeschriebene Einführung eines Führerprinzips, konnte ihr Vorsitzender, der Präses der IHK zu Lübeck Hermann Eschenburg auf das Optische beschränken. Ende des Krieges waren die Akten auf dem Boden der IHK versteckt.
- 1945 bis 1969
Nach 1945 waren Auslandskontakte weitgehendsten untersagt. Der deutsch-finnische Handel war zusammengebrochen.Erst 1948 konnte die DFV nach Genehmigung der Wiederaufnahme ihrer Arbeit durch die englischen und deutschen Stellen, mit einer aktiven Arbeit beginnen. Es galt, den Außenhandel mit Finnland wieder in Gang zu bringen, Informationen über das Land in Deutschland zur Verfügung zu stellen und alles zu tun, um die immer noch bestehenden alten freundschaftlichen Beziehungen mit Finnland weiter zu fördern.Die erste deutsche Wirtschaftsdelegationsreise nach Finnland fand unter Leitung des Vorsitzenden der DFV und Präses der IHK zu Lübeck Hermann Eschenburg mit im März 1949 statt.Es folgten sehr erfolgreiche Jahre. Die DFV wurde vom Deutschen Industrie- und Handelstag, dem Bundesverband der Deutschen Industrie und anderen Spitzenverbänden als der zuverlässige Informationspartner anerkannt.Während der Finnlandhandel vor dem Krieg und der ersten Nachkriegszeit entscheidend auf die Hansestädte ausgerichtet war, änderte sich dieses ab den fünfziger Jahren. Damit änderte sich auch die Struktur der Mitgliedschaft die sich nunmehr über die gesamte Bundesrepublik Deutschland verteilte. Dieses spiegelte sich auch im Vorstand wider.Im kulturellen Bereich hat die DFV überwiegend im norddeutschen Raum Vortrags- und Musikveranstaltungen finnischer Künstler in Deutschland gefördert sowie Vorführungen finnischer Filme. Sie war auch Mitveranstalter einer finnischen Kunstgewerbe- und einer Architekturausstellung und führte Mittsommerfeste in Hamburg durch.Sie hat regelmäßig Schüler der Deutschen Schule Helsinki in die Hansestadt Lübeck eingeladen und sich generell für den Schüler- und Praktikantenaustausch eingesetzt.Da in der damaligen Zeit im Winter der Personenschiffsverkehr nach Finnland noch ruhte, hat sie Charterflüge für finnische Praktikanten in Deutschland über Weihnachten/ Neujahr von Hamburg nach Helsinki und zurück durchgeführt.Seit 1963 waren finnische Mitglieder der DFV nicht mehr nur assoziiert, sondern gleichberechtigte Mitglieder der DFV und entsprechend im Vorstand repräsentiert.Außerdem hat die DFV Anfang der sechziger Jahre vorübergehend ihre Geschäftsstelle nach Hamburg verlegt, wo sie mit verschiedenen finnischen Exportförderungsstellen kooperierte.1952 entstand in München im Zusammenhang mit der Olympiade in Helsinki ein weiterer deutsch–finnischer Freundschaftsverein, die Deutsch-Finnische Gesellschaft (DFG). Sie hat sich praktisch nur mit der kulturellen Zusammenarbeit mit Finnland befasst. Nach gewissen Differenzen mit ihr, haben im Rahmen der immer stärkeren Ausrichtung der Arbeit der der DFV auf die Tätigkeit einer Auslandshandelskammer haben beide Vereine 1973 einen Kooperationsvertrag geschlossen, der bis heute eine gute Zusammenarbeit ermöglicht.Nach dem Tod von Präses Eschenburg 1954 folgten ihm als Vorsitzende der DFV:Der ehemalige finnische Konsul in Lübeck und Geschäftsführer der L Possehl Co KG in Lübeck, Hans Kroeger, der jedoch 1956 nach zwei Jahren bereits durch Tod aus dem Amt ausschied.Sein Nachfolger war bis 1963 Konsul Ludwig Heinemeier von der Firma F. H Bertling in Lübeck.Es folgte bis Ende 1968 der Hamburger Reeder Heinrich M. Gehrckens, Inhaber der gleichnamigen Reederei.
- Die Geschichte der Deutsch Finnischen Handelskammer von 1969 bis heute
Zum 1. Januar 1969 übernahm Friedrich E. Russegger (Geschäftsführender Gesellschafter von Finnpapier und Fínnkarton) den Vorsitz der DFV und mit verstärktem Nachdruck wurde wieder die Gründung einer Deutsch Finnischen Handelskammer betrieben.Gleichzeitig kehrte die Geschäftsstelle der DFV wieder in die IHK zu Lübeck zurück, und Dr. Erik v. Knorre übernahm als Leiter der Außenwirtschaftsabteilung der Kammer die Geschäftsführung.Die politischen Probleme im Zusammenhang mit der Neutralität Finnlands und die knappen Mittel zur Förderung neuer Auslandshandelskammern verhinderten die Erreichung dieses Zieles noch mehrere Jahre. Ebenso bestanden Bedenken wegen des hohen deutschen Handelsbilanzüberschusses uns Befürchtungen wegen Einsprüche der DDR, die eine Deutsch- Finnische Handelskammer als eine Dokumentation des Alleinvertretungsanspruchs der Bundesrepublik Deutschland angesehen hätte. Einzelheiten können in der Festschrift „100 Jahre Deutsch-Finnische Vereinigung 40 Jahre Deutsch Finnische Handelskammer“ nachgelesen werden, die 2018 zum 100 -jährigen Jubiläum der Vereinigung erscheinen wird.Ende 1977 waren dann fast alle Probleme gelöst und Anfang Dez 1977 siedelte Dr. Erik v. Knorre als Geschäftsführer der DFV, mit der gesamten Büroeinrichtung und den Akten der DFV nach Finnland über, um in Helsinki die Geschäftsstelle der Deutsch-Finnischen Handelskammer zu eröffnen. Sie führte bis zur formalen Eröffnung im Juni 1978 zunächst noch den Namen "Deutsch - Finnischen Wirtschaftsvereinigung".Rund 700 Privatmitglieder der DFV, die weniger an Wirtschaftsfragen, als vor allem nur an kulturellen Veranstaltungen oder den Weihnachtsflügen interessiert waren, übertrug die DFV der Deutsch-Finnischen Gesellschaft, die daraufhin Landesverbände in Norddeutschland gründen konnte.Eine kleine Anzahl von Persönlichkeiten blieb jedoch Mitglied der DFV. Sie wurde nicht aufgelöst, zumal sie noch Mittel hatte, um die Beziehungen Lübecks zu Finnland zu fördern. Insbesondere werden jährlich Schüler der Deutschen Schule Helsinki in die Hansestadt eingeladen und andere kulturelle Veranstaltungen vor allem in Lübeck gefördert.Nach dem Tod vom Vorsitzenden Friedrich E. Russegger 1998 stiftete sein Sohn Andreas das Kapital für das "Russeggerpreis", mit dem die DFV gemeinsam mit der Deutsch-Finnischen Handelskammer in Helsinki jährlich Wirtschaftsstudenten auszeichnet, die das deutsche Sprachdiplom besonders erfolgreich ablegen.Nächster Vorsitzender der DFV war nach Herrn Russegger der finnische Konsul in Lübeck Claus Achim Eschke (1998 – 2012), der neben vielen musikalischen Veranstaltungen besonders die Nordischen Filmtage in Lübeck förderte.Seit September 2012 ist Karl-Wolfgang Eschenburg, geschäftsführender Gesellschafter der Eschenburg Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. KG in Lübeck, Vorsitzender der DFV.Einen besonderen Erfolg hat die DFV 2017 dadurch errungen, dass durch Kontaktvermittlung ihres Vorsitzenden zwischen Schulen in Lübeck, Finnland und Polen zwei EU Projekte mit einem Volumen von insgesamt rund 150.000 Euro zustande gekommen sind, die von den Schülern der drei Länder begeistert aufgenommen wurden.
- Zukunft
Die DFV wird auch in Zukunft an ihren traditionellen Zielen festhalten und die Beziehungen zwischen Lübeck und Finnland fördern. Insbesondere die Einladungen von Schülern der Deutsch Schule Helsinki und von Jugendlichen aus Finnland werden fortgesetzt werden und im Rahmen ihrer Möglichkeiten wird die DFV finnlandbezogene Veranstaltungen in Lübeck fördern.Der Russeggerpreis für besonders gute Deutschkenntnisse für finnische Wirtschaftsstudenten wird weiter jährlich ausgeschrieben werden.Im Rahmen des weiter zusammenwachsenden Europas wird die DFV sich weiter auch für zusätzliche Schulpartnerschaften im Rahmen des Erasmus plus Projekts einsetzen. Um die Förderung zu erhalten, ist die Beteiligung von drei EU-Ländern notwendig. Die DFV hat sich dabei neben Finnland und Deutschland als drittem Ostseeanliegerstaat auf Polen konzentriert.Um die Kenntnisse über Finnland in Lübeck zu stärken wird aus Anlass des 100-jährigen Jubiläums der DFV ein Preis gestiftet werden für Arbeiten von Schülern der Oberstufe Lübecker Gymnasien zu einem kulturpolitischen oder wirtschaftspolitischen Thema in Finnland.Die Archivalien der Deutsch-Finnischen Vereinigung bis zur Gründung der Deutsch-Finnischen Handelskammer stehen im Archiv der Hansestadt Lübeck der Forschung zur Verfügung.
Mitgliedschaft
Die DFV ist für die Mitgliedschaft von jedem offen, der die Ziele der DFV unterstützt.
Der Mitgliedsbeitrag für Einzelpersonen beträgt derzeit 50 Euro im Jahr. Für Firmen und Institutionen gelten Sonderregeln.
Die DFV ist als gemeinnützig anerkannt und kann Steuerbescheinigungen im Sinne des deutschen Steuerrechts ausstellen.
Kontakt, Vorstand und Geschäftsführung
Kontakt
Deutsch - Finnische Vereinigung e. V.
Fackenburger Allee 2
D 23554 Lübeck
Telefon: + 49 451 6006 - 240
E-Mail: werner.koopmann@luebeck.ihk.de
Fackenburger Allee 2
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Telefon: + 49 451 6006 - 240
E-Mail: werner.koopmann@luebeck.ihk.de
Stützpunkt in Finnland
co. Deutsch - Finnische Handelskammer
Mikonkatu 25
FIN -0010 Helsinki
Telefon: +3589 612 2120
co. Deutsch - Finnische Handelskammer
Mikonkatu 25
FIN -0010 Helsinki
Telefon: +3589 612 2120
Vereinsregister Lübeck
V 806 HL
V 806 HL
Vorstand
Dr. Erik v. Knorre, Heusenstamm
Mail: v.knorre.hstm@t-online.de
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