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Vom Bahnkreuz zur Mobilitätsdrehscheibe
Der Ausbau des Bahnhofs in Büchen schreitet voran. Noch ist nur zu ahnen, dass hier eine zukunftsweisende "Mobilitätsdrehscheibe" für 4.500 Reisende am Tag entsteht, die eine große Vorbildfunktion in Schleswig-Holstein haben wird.
Kleiner Bahnhof ganz groß: Über Büchen reisen 4.500 Menschen täglich.
© IHK/Krause
Bis zum Jahresanfang 2019 soll alles fertig sein: optimale Verknüpfung aller Verkehrsträger, wie Nah- und Fernschienenverkehr, Busse, Autos und Fahrräder. Hierfür werden neue P+R-Flächen sowie attraktive Radabstellanlagen geschaffen und dabei auch die E-Mobilität berücksichtigt. Ladestationen für Elektroautos soll es ebenso geben wie solche für E-Bikes beziehungsweise Pedelecs. Später sollen weitere Angebote hinzukommen, die den Pendlern oder Passagieren helfen, Zeit und Mühen zu sparen: Paketstation, Einkaufsboxen und Schließfächer. Überall soll es zudem WLAN geben.
Der Start in diese Zukunft der Mobilität ist Ergebnis des Zusammenspiels vieler Akteure: Die Gemeinde Büchen, der Kreis Herzogtum Lauenburg, die Deutsche Bahn AG, NAH.SH und der Hamburger Verkehrsverbund haben beispielhaft an einem Strang gezogen.
Standort aufgewertet
Eingebettet ist die Mobilitätsplattform in ein weitsichtiges Konzept der Gemeindeentwicklung vor dem Hintergrund des demografischen Wandels. Es reicht von der Schaffung neuer Gewerbegrundstücke über die Ausweisung von Bauflächen bis zum Bemühen um ein attraktives Infrastrukturumfeld für Fachkräfte. Die vielen Betriebe im Ort werden das gerne hören, denn der Standort wird so wirksam aufgewertet.
Die Zahl der Reisenden über den Büchener Bahnhof hat sich von 850 pro Tag im Jahr 2001 auf rund 4.500 pro Tag steil nach oben entwickelt. Dazu gesellen sich rund 500 Fernpendler. Die Zahl der Züge, deren Vertaktung und Kapazität sollen weiter zunehmen. So ist es im Rahmen der Neuausschreibung des Netzes Ost der DB AG angedacht.
Ab 2019 können die Bürgerinnen und Bürger die erste Mobilitätsdrehscheibe in Schleswig-Holstein in Anspruch nehmen. Bereits umgesetzt ist die Neutaktung des Busverkehrs, angepasst an die An- und Abfahrtzeiten der Züge. Nun folgen die Bauabschnitte 1 bis 3 zur Umsetzung des Konzepts – nutzerfreundlich, barrierefrei und klimaschonend. Ein nachahmenswertes Beispiel für Städte und Gemeinden.
Martin Krause
Veröffentlicht am 4. April 2017
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Martin Krause