In dicht besiedelten Städten und in Tourismusorten sind Parkplätze ein rares Gut. Die Peuka UG will die Suche nach Stellplätzen erleichtern und hat eine App entwickelt, die Autofahrer und private Parkplatzinhaber zusammenbringt. Und auch Unternehmen könnten von der neuen App profitieren.
Malte Wussow (links) und Christopher Gruber zeigen die Peuka-App auf ihrem Smartphone.
Runde für Runde, Straße für Straße. Malte Wussow und Christopher Gruber haben es bereits selbst mehrfach erlebt: Die beschwerliche Parkplatzsuche nach Feierabend in eng bebauten Wohngebieten mit wenigen Stellplätzen. „Gleichzeitig haben wir immer wieder freie Parkplätze auf Hinterhöfen, Auffahrten und Firmengeländen gesehen. Wir haben uns dann überlegt, wie wir solche Plätze öffentlich zugänglich machen können “, sagt Wussow. Mit ihrer Parkplatz-Sharing-App will das Unternehmen mit Sitz in Reinbek eine Win-win-Situation schaffen. Eine Art Airbnb im Straßenverkehr. Parkplatzinhaber können Stellplätze über die App zur Vermietung anbieten, Autofahrer können über die Anwendung Parkmöglichkeiten in der Nähe finden und buchen. „Wir wollen ungenutztes Kapital für Eigentümer heben und einen Mehrwert für alle bieten“, erklärt Gruber. Denn der Parksuchverkehr macht laut Angaben des ADAC circa 30 bis 40 Prozent des innenstädtischen Gesamtverkehrs aus und belastet das Klima.
Die jungen Gründer haben sich während ihrer Ausbildung in einem großen Kieler Autohaus kennengelernt. Nach der Ausbildung baute Wussow dort eine E-Commerce-Abteilung auf, Gruber führte eine Dispositionsabteilung. „Wir haben schnell gemerkt, dass wir uns gut ergänzen und Lust haben, ein eigenes Unternehmen zu gründen“, so Gruber weiter. Nach einem Jahr Produktentwicklung ist die App seit März 2023 in App-Stores erhältlich. Im ersten Monat zählte die App bereits mehr als 350 registrierte Nutzer und 30 verfügbare Parkplätze.
Eine Kooperation läuft bereits mit der Eckernförde Touristik & Marketing GmbH. In dem Ostseebad sind viele Parkplätze in der App gelistet. Und auch andere Badeorte wie Grömitz zeigten nun Interesse, um den Parkraum in der Hochsaison oder während Großveranstaltungen zu vergrößern. Ebenso könnten Anwohner so mehr vom Tourismus profitieren, meinen die Gründer.
Mit ihrer App wollen Wussow und Gruber auch gezielt Unternehmen ansprechen. „Viele Ladengeschäfte, Supermärkte oder Firmen haben in zentraler Lage gleich mehrere Parkplätze, die nach Ladenschluss ungenutzt sind. Anstatt Geld für Schranken und Videokameras auszugeben, könnten sie ihre Stellplätze über Nacht vermieten“, sagt Wussow.
