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Umweltfreundliches Hafenkonzept
Der Hafenbetreiber Brunsbüttel Ports hat eine Reihe von Umweltschutzmaßnahmen umgesetzt, darunter Ermäßigungen für umweltfreundliche Schiffe und Anreize zur Müllentsorgung im Hafen. Die Nutzung umweltfreundlicher Verkehrsträger wird attraktiver gemacht, der Aufbau eines LNG-Importterminals forciert. Anfang 2017 unterschrieben die Geschäftsführer eine offizielle Umwelterklärung.
Direktumschlag von der Bahn aufs Schiff zur Entlastung der Straßen, im Elbehafen möglich seit 2015
© Brunsbüttel Ports
In der Erklärung verpflichtet sich Brunsbüttel Ports, in allen Bereichen durch die Minimierung von Emissionen zu einem nachhaltigen Schutz der Umwelt beizutragen. Besondere Aufmerksamkeit wird der Trimodalität gewidmet: "Wir versuchen, so viele Güter wie möglich von der Straße auf umweltfreundlichere Verkehrswege wie Schiene und Wasser umzulagern", berichtet Geschäftsführer Frank Schnabel. Ein Beispiel ist das Binnenschiff-Shuttle, das zwischen Hamburg und Kiel pendelt. "Sein Weg führte ohnehin an Brunsbüttel vorbei. Seit Februar 2017 läuft es auch in den Brunsbütteler Elbehafen ein, sodass freie Kapazitäten für den Containertransport genutzt werden können und die Straße entlastet wird." Eine weitere Maßnahme war 2015 die Sanierung von Pier und Kaigleisen. "Wir haben hier proaktiv investiert, um die Schienenanbindung für unsere Kunden noch interessanter zu machen."
Die Investition macht einen direkten Umschlag vom Schiff auf die Bahn möglich - ein Alleinstellungsmerkmal in der Region. Investitionen und Maßnahmen im Bereich des Umweltschutzes seien fester Bestandteil der Unternehmenspolitik, so Schnabel. "Uns ist wichtig, nicht nur über Umwelt- und Ressourcenschutz zu sprechen, sondern unser Handeln auch prüfen zu lassen." 2015 ließ Brunsbüttel Ports den Umschlagsbereich nach der international gültigen Umweltnorm ISO 14001 zertifizieren. Die Mitarbeiter wurden zudem in Umweltfragen geschult: Vier Azubis sind in Zusammenarbeit mit der IHK zu Energiescouts ausgebildet worden, um die Energieeffizienz zu steigern. "Sie haben zum Beispiel empfohlen, die Beleuchtung in einer Lagerhalle neu auszurichten und sie auf LEDs umzustellen", erzählt Schnabel.
Müllentsorgung
Jedes Schiff im Hafen muss ein Entgelt für Müll entrichten - auch wenn kein Müll abgegeben wird. "So wollen wir verhindern, dass Müll auf See entsorgt wird." Konkret gehe es um Hausmüll, den die Crew produziert. Der Müll werde von einem Dienstleister fachgerecht entsorgt. Besonders umweltfreundliche Schiffe erhalten zudem eine Ermäßigung auf die Hafengebühren - eine freiwillige Maßnahme von Brunsbüttel Ports.
Im Januar 2017 wurde im Brunsbütteler Elbehafen erstmals ein Schiff mit LNG (Flüssigerdgas) bebunkert. "Wir entwickeln bereits seit einigen Jahren Konzepte zur Errichtung einer LNG-Infrastruktur", so Schnabel. Das verflüssigte Erdgas ist ein alternativer und umweltfreundlicherer Treibstoff. "Bei der Verbrennung entstehen wesentlich weniger Kohlendioxid, Stickstoff, Schwefel und Feinstaub-Emissionen als bei bisherigen Treibstoffen." Großes Ziel ist der Aufbau des ersten LNG-Importterminals Deutschlands in Brunsbüttel. LNG am Standort Brunsbüttel sei für drei Bereiche attraktiv: die Bebunkerung von Schiffen, die Belieferung der energieintensiven regionalen, aber auch überregionalen Industrie und die Möglichkeit, Gasbezugsquellen der Bundesrepublik weiter zu diversifizieren.
Andrea Scheffler
Veröffentlicht am 3. November 2017
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