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"Mehr als nur ein Imagefaktor"
Nachhaltigkeit entwickelt sich zum Faktor der Unternehmenskommunikation. Was sie in der Kommunikation nach außen und innen beachten müssen und welche Herausforderungen auf sie zukommen, erklärt Rabea Schwarz aus der Unternehmenskommunikation von Edeka Nord.
Innenansicht eines Edeka-Markts
© EDEKA/ Christian Schmid
Darunter verstehen wir bei Edeka Nord die interne und externe Kommunikation unseres ökologischen und sozialen Engagements. Bei der Kommunikation von Nachhaltigkeitsmaßnahmen eines Unternehmens geht es vorrangig um die Schaffung von Transparenz und damit einhergehend den Aufbau von Vertrauen und Glaubwürdigkeit in der Gesellschaft und gegenüber den einzelnen internen und externen Anspruchsgruppen.
Ist die Bedeutung der Nachhaltigkeitskommunikation gestiegen?
Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt zunehmend an Bedeutung und ist längst viel mehr als ein Imagefaktor. Man kann sich dem Thema nicht mehr entziehen. Es hat mittlerweile strategische und gesellschaftliche Relevanz. Zunehmend treten interessierte Mitarbeiter, Endverbraucher und Politiker zu verschiedenen Fragestellungen im Bereich Nachhaltigkeit mit uns in Kontakt.
Wie erreicht man die Kunden bei Nachhaltigkeitsthemen am besten?
Wir kommunizieren mit unseren internen und externen Zielgruppen über klassische Kommunikationskanäle, etwa über unsere Intranetplattform, unser Mitarbeitermagazin, unser Kundenmagazin "Mit Liebe", unsere Homepage, soziale Netzwerke wie Xing oder unseren Handzettel.
Rabea Schwarz
© Edeka/Christian Schmid
Sind die Kunden kritischer geworden in Sachen Nachhaltigkeit?
Ja. Das liegt auch in der Digitalisierung und Globalisierung begründet: Wenn die Ware nicht mehr "um die Ecke" produziert wird, sind Vertrauen und Transparenz entscheidende Faktoren. Der Kunde möchte die Möglichkeit haben, sich über einen Betrieb so zu informieren, als würde er ihn persönlich besichtigen. Tierwohl und nachhaltiges Wirtschaften beeinflussen die Kaufentscheidung nicht erst am Point of Sale, mancher Kunde geht gezielt nur in den Geschäften einkaufen, die seiner Vorstellung von Nachhaltigkeit entsprechen. Aufgrund des großen Angebots und des Online-Handels ist das kein großer Mehraufwand. Hinzu kommt das steigende Bewusstsein vieler Endverbraucher hinsichtlich gesundheitlicher Aspekte von Lebensmitteln sowie des Ressourcenverbrauchs. Hierzu gehören etwa Themen wie Lebensmittelwertschätzung oder Verpackungen.
Richtet sich Nachhaltigkeitskommunikation auch nach innen an die Mitarbeiter?
Edeka Nord hat eine große unternehmerische Verantwortung, die intern beginnt. Daher spielt die interne Kommunikation eine zentrale Rolle. Alle Geschäftsbereiche unseres Unternehmens haben schließlich auch Berührungspunkte mit dem vielseitigen Thema Nachhaltigkeit. Nachhaltiges Handeln kann meiner Meinung nach nur erfolgreich funktionieren, wenn es unternehmensweit gelebt wird und eine entsprechende Kommunikation und Interaktion stattfindet. Die Mitarbeiter sollen die Möglichkeit haben, sich und ihre Ideen einzubringen. Nur dann können wir nach außen glaubwürdig unsere Themen transportieren.
Interview: Nathalie Klüver
Veröffentlicht am 4. Februar 2020
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Benjamin Tietjen