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Wissenstransfer ermöglichen
Die Ernährungswirtschaft ist mit einem Umsatzanteil von mehr als 18 Prozent am verarbeitenden Gewerbe in Schleswig-Holstein überdurchschnittlich stark aufgestellt. Damit sie weiterhin prosperieren kann, müssen Unternehmen sich immer mehr vernetzen - eine Mission, der foodRegio e. V. auf der Spur ist.
Ein Beispiel ist die Firma Nordgetreide GmbH & Co. KG, die unter anderem mit Timo Poch, Manager Personalentwicklung und betriebliche Angebote, im Arbeitskreis Personal/Ausbildung vertreten ist: "Wir profitieren vor allem vom Austausch, der durch das foodRegio-Netzwerk stattfindet."
Die Mitglieder des Arbeitskreises informieren sich gegenseitig über die Besetzung der Lehrstellen, die Lehrinhalte der Ausbildungen und die Entwicklung ihrer Azubis. Dazu kommen Initiativen und Projekte, um die Branche konkret voranzubringen. So ist aus dem Arbeitskreis Personal/Ausbildung die Azubikampagne "Werde Foodstarter" hervorgegangen, ein Jobportal für Berufe in der regionalen Ernährungsbranche. Der Erfolg blieb nicht aus: Durch die Kampagne hätten Nordgetreide und zahlreiche andere Unternehmen Auszubildende gefunden, berichtet Poch.
Innovationsgipfel
Gerade der Austausch mit der Forschung spielt eine wichtige Rolle im Verein: 2011 initiierte foodRegio den Studiengang Food Processing (heute Wirtschaftsingenieurwesen Lebensmittelindustrie) an der Technischen Hochschule Lübeck mit, der Fachkräfte für die Branche ausbildet.
Dazu kommen zahlreiche Veranstaltungen, bei denen sich Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft begegnen können, wie der Innovationsgipfel Newtrition X, der im September erstmals stattfand. Neben der Gelegenheit zum Netzwerken gab es Fachvorträge, die sich mit dem Thema personalisierte Ernährung beschäftigten. „Darüber wollten wir Industrie und Handel informieren, weil es nicht nur international, sondern gerade in Lübeck sehr aktuell ist“, berichtet foodRegio-Projektmanagerin Susanne Köhler.
Hier kommt das Start-up MillionFriends ins Spiel: Das Gründerteam besteht aus Wissenschaftlern der Universität zu Lübeck, die neben Forschungs- und Entwicklungsprojekten mit anderen foodRegio-Mitgliedern auch eng mit dem Institut für Ernährungsmedizin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein zusammenarbeiten: "Wir wollen einen Beitrag zur Therapie komplexer ernährungsbedingter Erkrankungen wie Diabetes und Adipositas leisten. Dafür führen wir eigene Studien mit dem IEM durch und geben Doktorarbeiten in Auftrag", so Geschäftsführer Dominik Burziwoda.
Warum das Netzwerk von foodRegio dafür der ideale Treffpunkt ist? "Wir sind überzeugt, dass personalisierte Ernährung ein Kollaborationsthema ist. Wir haben die Chance, in der Region gemeinsam mit der schleswig-holsteinischen Politik, den Lübecker Hochschulen und den foodRegio-Firmen unsere Stärken auszuspielen", sagt Burziwoda. "foodRegio fungiert dabei als Ermöglicher, ohne den diese Kollaborationen erheblich schwieriger zu realisieren wären."
Jutta Lasner
Veröffentlicht am 4. Dezember 2018
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