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Mit Corny am Puls der Zeit
Wohl jeder Deutsche hat schon mal von den süßen Delikatessen der Schwartauer Werke genascht: sei es Schwartau Konfitüre oder der Corny Müsli-Riegel. 2024 feiert das Unternehmen 125-jähriges Jubiläum.
Ein Klassiker im Sortiment: die angelieferten von Erdbeeren werden zu Marmelade weiterverarbeitet.
© Schwartauer Werke
Im 125. Jahr ihres Bestehens steuern die Schwartauer Werke einen gesunden Wachstumskurs mit dem Motto „Menschen im Fokus, Zukunft im Blick“. 2024 war das Jahr der Feiern und des stolzen Rückblickes auf eine einzigartige Erfolgsgeschichte des 1899 gegründeten Unternehmens. Den größten Zuspruch erhielten die 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Schwartau von Firmeninhaber Dr. Arend Oetker, der zur Betriebsfeier gekommen war. Seit Ende der 1960er-Jahre hat der „Grandseigneur“ und ehemalige Geschäftsführer den Lebensmittel-Hersteller nachhaltig auf Erfolgskurs gebracht.
In den vergangenen 56 Jahren seien ihm die Schwartauer Werke zur Heimat geworden, betonte Oetker. „Besonders ans Herz gewachsen sind mir die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – und das ist bis heute so geblieben.“ Er sei stolz, dass die Schwartauer Werke immer noch ein Familienunternehmen seien. „Denn Familie heißt ‚einer für alle und alle für einen‘. Und genauso ist es in unseren Werken.“ Der Umgang sei geprägt von Toleranz, gegenseitiger Wertschätzung und Vielfalt. Die Schwartauer Werke stehen für diese Werte ein und feiern mit dem bunt kolorierten „Turm der Vielfalt“ – dem weithin sichtbaren Markenzeichen mit den sieben Kirchtürmen Lübecks – die 1.000 Kolleginnen und Kollegen aus 30 Nationen. Sie haben das Unternehmen zu dem gemacht, was es ist, hieß es.
Stolz auf die Erfolgsgeschichte der Schwartauer Werke: Elvira Giesbrecht (Personalabteilung) und Christian Kamphofen (Marketing).
© Joachim Welding
Dass dieser herzliche Umgang tatsächlich gepflegt werde, habe sich überall herumgesprochen, berichtet Elvira Giesbrecht, die für das Recruiting zuständig ist. „Dieser hervorragende Ruf ist der Schlüssel dafür, dass wir immer gut ausgebildete und talentierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bekommen. Das Zugehörigkeitsgefühl und die Identifikation mit dem Unternehmen ist extrem stark.“ Das sei ein Glückfall für die Bildung einer glaubwürdigen Arbeitgebermarke. „Wir pflegen einen fairen, offenen Umgang, wir sind ehrlich und greifbar“, so die Personalerin.
Jährlich verlassen die Werke in Bad Schwartau etwa 83 Millionen Gläser Konfitüre und 750 Millionen Müsliriegel für das In- und Ausland.
Seit mindestens 100 Jahren bilden die Schwartauer Werke kontinuierlich aus, in diesem Jahr bestätigte auch die IHK zu Lübeck diese Leistung und verlieh einen Sonderpreis als Top-Ausbildungsbetrieb. Mehr als 50 junge Azubis erhalten hier derzeit ihre Ausbildung in sieben Berufen im kaufmännischen und gewerblichen Bereich. „Wir stärken bewusst die Ausbildung unseres eigenen Berufsnachwuchses“, so Giesbrecht. Aber auch die Berufserfahrenen bekommen gute Chancen: Allein im ersten Halbjahr 2024 habe man 150 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt.
Das Schwartau-Team sei damit bestens aufgestellt, sagt Markus Kohrs-Lichte, Vorsitzender der Geschäftsführung. „Im Jubiläumsjahr werden wir tatkräftig wachsen und unseren Gesamtumsatz um zehn Prozent steigern. Ein ehrgeiziges Ziel, das wir gemeinsam erreichen werden.“ Man bekenne sich zu Bad Schwartau mit zukunftsweisenden Investitionen in den Produktionsstandort: Neben Kapazitätserweiterungen in der Produktion wurde ein neues SAP-Programm eingeführt. 2023 lag der Umsatz bei 387 Millionen Euro.
Das Produktionswerk der Schwartauer Werke in Bad Schwartau
© Schwartauer Werke
Es gebe eine klare Vision, wie man sich als nachhaltiges Unternehmen, attraktiver Arbeitgeber und innovativer Treiber der norddeutschen Wirtschaft weiterentwickeln wolle, erläutert der Geschäftsführer. „Wir stehen selbstbewusst zu unseren Nachhaltigkeitszielen, bis 2030 in unseren Werken CO2-neutral zu produzieren.“ Die Basis des Erfolgs seien neben den Menschen die großen Konfitüre- und Müsli-Riegel-Marken, die außer in Deutschland auch auf 50 Auslandsmärkten präsent sind.
Markus Kohrs-Lichte, Vorsitzender der Geschäftsführung der Schwartauer Werke
© Schwartauer Werke/INGO DANNECKER
„Wir beobachten intensiv die Trends und reagieren laufend mit innovativen Produkten“, sagt Christian Kamphofen, Marketingexperte bei Schwartau. So habe man zuletzt neben neuen Geschmacksrichtungen auch die Zero-Reihe ohne Zucker sowohl bei der Konfitüre als auch beim deutschen Riegel-Marktführer Corny eingeführt. Die neuen Proteinsorten seien nicht nur bei Sportlern beliebt. „Bei allen Trends muss das Produkt den Geschmack einer breiten Zielgruppe in der Bevölkerung treffen – das ist die Kunst bei der Entwicklung neuer Produkte.“ Jährlich verlassen die Werke in Bad Schwartau etwa 83 Millionen Gläser Konfitüre und 750 Millionen Müsliriegel für das In- und Ausland. Dazu kommen rund 19.000 Tonnen Sirup und Dessertsaucen.
Joachim Welding
November 2024
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Benjamin Tietjen