3 min
Lesezeit
Ein Finale voller guter Ideen
Sechzehn Teams von Beruflichen Schulen aus ganz Schleswig-Holstein traten im Finale der Start-up-Challenge gegeneinander an: Am 23. Februar stellten sie ihre Gründungsideen einer Jury aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik an der Fachhochschule Kiel vor.
Das Siegerteam der StartUp Challenge SH 2024: Das Team „Swipe ´n Eat“ konnte mit seiner Restaurant-App die Jury überzeugen. (v.l.n.r.: Eihab Hassan, Marvin Schlott, Fiona Neumann und Cassedy Krajnik)
© Josephine Brunn
Das Team Swipe´n Eat hat das Finale der Start-up-Challenge SH gewonnen. Als „Tinder für die Speisekarte“ beschreibt Marvin Schlott das Prinzip ihrer App: Die Nutzerinnen und Nutzer öffnen beim Restaurantbesuch über einen QR-Code eine personalisierte Speisekarte. Diese berücksichtigt alle im Profil gespeicherten Vorlieben, Allergien oder Unverträglichkeiten, zeigt ein Foto des Gerichts sowie Informationen über dessen Zutaten und Inhaltsstoffe. „Mit einem Wisch nach rechts und links kann man entscheiden, was man essen möchte“, erklärt Schlott weiter. Was das vierköpfige Team vom RBZ Steinburg mit dem Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro machen wird, weiß es noch nicht. Auch wie es mit der App weitergeht, ist noch unklar: „Erst mal auf die Schule konzentrieren“, sagt Cassedy Krajnik. Platz 2 und damit 2.000 Euro Preisgeld gingen an das Team Piezo Revolution von der Walther-Lehmkuhl-Schule aus Neumünster. Die Schüler haben stromerzeugende Module für Schiffsrümpfe entwickelt. Mit der Idee für eine virtuelle Tierarztpraxis überzeugte auch BudgieCare, für den dritten Platz gab es ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro.
Das Team Piezo Revolution gewann den zweiten Platz. (v.l.n.r.: Freya Malinowsky, Finn-Jendrik Först, Kjell Buchholz und Jarne Wieck.)
© Josephine Brunn
Die Bandbreite der Ideen, die die 60 Schülerinnen und Schüler präsentierten, war beeindruckend: Wärmegewinnung aus Misthaufen, eine UV-Strahlung messendes Armband, das vor Hautschäden warnt, eine Kinderwagenmatratze mit Kühl- und Wärmfunktion und vieles mehr. „Wir haben das Finale der Start-up-Challenge SH bereits zum dritten Mal an der FH Kiel ausgerichtet, und ich bin immer wieder fasziniert von dem Einfallsreichtum und der Ernsthaftigkeit der Teams,“ sagt Prof. Dr. Björn Christensen, Präsident der FH Kiel.
Der dritte Platz ging an Jill Mäckelmann. Die Schülerin von der Berufsschule Elmshorn hatte mit BudgieCare eine Idee für eine virtuelle Tierarztpraxis.
© Josephine Brunn
Die Start-up-Challenge SH schlägt eine Brücke zwischen beruflichen Schulen und regionalen Gründungszentren. Seit 2021 wird der Wettbewerb von der Fachhochschule Kiel und dem Schleswig-Holsteinischen Institut für Berufliche Bildung (SHIBB) landesweit für alle berufsbildenden Schulen angeboten. Seitdem ist die Zahl der teilnehmenden Schulen deutlich gestiegen: „Wir fördern unternehmerisches Denken und Handeln und somit Kompetenzen, die gerade für die Herausforderungen der Zukunft wie Klimawandel, Fachkräftemangel und Unternehmensnachfolge in unserer regional geprägten Wirtschaft immer notwendiger werden,“ sagt Jörn Krüger, Direktor des SHIBB, das seit seiner Gründung 2021 zuständig für die gesamte Berufliche Bildung in Schleswig-Holstein ist und den Wettbewerb finanziell und personell gemeinsam mit der FH Kiel trägt. „Vor 16 Jahren ist die Challenge als Schulprojekt in Steinburg gestartet. Heute ist sie ein landesweiter Wettbewerb mit mittlerweile 14 teilnehmenden Schulen. Ich finde das großartig!“
Ihren Ursprung hat die Start-up Challenge SH am Regionalen Berufsbildungszentrum Steinburg in Itzehoe, dort ist Wettbewerb seit 14 Jahren Teil der Entrepreneurial Education. Bernd Krohn (ehemaliger stellvertretender Schulleiter am RBZ Steinburg) und Ralf Thiericke (ehemaliger Geschäftsführer IZET Itzehoe) hatten den Gründungswettbewerb 2008 ins Leben gerufen. Seit 2021 wird die Challenge von der Fachhochschule Kiel und dem Schleswig-Holsteinischen Institut für Berufliche Bildung (SHIBB) landesweit für alle berufsbildenden Schulen angeboten. 2022 nahmen vier, 2023 zehn und diesem Jahr 14 Schulen teil. Eine Ausweitung auf weitere Berufliche Schulen im nächsten Jahr ist geplant.
Kontakt
Fabian Haushahn