Wissenschaftliche Erkenntnisse bringen nichts, solange sie niemand öffentlich kundtut. Das ist die Meinung der drei Gründerinnen von Juno Nutrition. Das Start-up will eine Therapie- und Beratungsplattform für Ernährungsfragen rund um die Familiengründung etablieren.
Die Ernährungsempfehlungen für Paare mit Kinderwunsch sind schier endlos – Hülsenfrüchte auf die Einkaufsliste setzen, rohes Fleisch vermeiden oder Folsäure einnehmen. Die Suche werdender Eltern nach einem passenden Speiseplan erstaunt die Studentinnen des Studiengangs Medical Nutrition Science an der Universität zu Lübeck, Alexandra Hett, Noreen Neuwirth und Friederike Schmidt, nicht. „Häufig sind solche Fragen das große Ganze betreffend: Welche Lebensmittel kann ich implementieren und was ergibt Sinn?“, berichtet Schmidt und sagt weiter: „Oft wünschen sich Kundinnen etwas Handfestes zum Nachkochen. Andere wiederum wollen nur Faustregeln.“
„Kinderwunsch ist eine vulnerable Phase. Da gehört es gut abgesteckt, was die Ernährung kann und was sie nicht kann“, so Hett. „Vor allem wenn Grunderkrankungen den Verlauf einer Schwangerschaft beeinträchtigen, ist die Ernährung ein wichtiger Therapiebaustein“, ergänzt Friederike Schmidt.
Aktuelle Studien zur Epigenetik, dem Zusammenspiel von Umwelteinflüssen und menschlichen Genen, konnten belegen, wie werdende Eltern durch eine bewusste Ernährung die gesunde Entwicklung ihres Kindes fördern und Erkrankungen vorbeugen konnten. „Es ist wirklich faszinierend, welchen Impact die Ernährung während der Schwangerschaft und frühen Kindheit des Nachwuchses für einen Impact auf dessen Gesundheit haben kann“, sagt Neuwirth.
Gemeinsam arbeiten die Gründerinnen an einer interdisziplinären Therapie- und Beratungsplattform, die für alle Ernährungsfragen rund um die Familiengründung eine Antwort parat hat. Unterstützt vom Startup-Accelerator Gateway49 starten Hett, Neuwirth und Schmidt für erste Kundinnen mit Online-Webinaren – parallel dazu möchten sie Fortbildungen für interessierte Gynäkologen und Ernährungsfachkräfte anbieten. Zusätzlich zum persönlichen Austausch in den Webinaren planen die Gründerinnen, ihre Angebote mit Videokursen, einem Online-Check-up und personalisierten Nahrungsergänzungsmitteln zu vervollständigen.
Das Ziel ist es, werdende Eltern über eine längere Zeit zu begleiten, sodass sie verschiedene Angebote wahrnehmen können. „Eine Ernährungs- und Lebensstilumstellung ist ohne professionelle Hilfe einfach sehr herausfordernd. Da braucht es jemanden, der einen kompetent betreut und anleitet“, sagt Neuwirth.
