Westküste: Nachhaltig Wirtschaften

Nachhaltig Wirtschaften und Handeln an der Westküste

Die 6. Regionalkonferenz der Regionalen Kooperation Westküste am 4. September in Heide stand im Zeichen der Nachhaltigkeit. Die Westküste spielt eine entscheidende Rolle für die nachhaltige Transformation des Landes.
Energie aus erneuerbaren Quellen ermöglicht gerade hier nachhaltiges Produzieren. Schleswig-Holstein hat damit die Chance, ein klimaneutrales Industrieland zu werden. Die Ansiedlung von Northvolt bei Heide ist für diese Strukturveränderung das bisher deutlichste Zeichen.
Schon vor einiger Zeit hatten die Akteure der Regionalen Kooperation das Projekt „Westküste SDG“ aufgesetzt, das ermitteln sollte, an welchen Stellen die Unternehmen an der Westküste nachhaltig wirtschaften und handeln. Kompass hierfür waren die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (UN-SDG). Das Ergebnis: In Unternehmen gibt es zwar vielschichtige Herausforderungen zu bewältigen, doch sind Unternehmen überzeugt, dass es sinnvoll und nötig ist, diese Herausforderungen strukturiert und ganzheitlich anzugehen. Maßnahmen dabei könnten sein, Klimaanpassungsstrategien zu entwerfen, Mobilität und Logistik umweltfreundliche zu gestalten, die Nutzung endlicher Ressourcen zurückzufahren sowie Bewusstsein und Akzeptanz für Klimaschutz und -anpassung zu stärken. Kurz gesagt: Die Wirtschaft sieht sich in der Pflicht – und handelt.
Neben der Präsentation dieser Projektergebnisse spannte die Regionalkonferenz den Bogen hin zu den Entwicklungschancen durch Großansiedlungen an der „Energieküste“. Es wurde deutlich, dass die „Energieküste“ bundesweit Maßstäbe setzt für eine integrierte Energiewende.
Allerdings ist die Westküste dabei auch immer wieder auf die Unterstützung von außen angewiesen, namentlich durch den Bund. Die Entscheidung, hier ein europaweit strategisch wirksames Projekt wie die Batterieproduktion durch Northvolt anzusiedeln, ist eine große Chance. Gleichzeitig schafft dies Herausforderungen, da die Infrastruktur in Schleswig-Holstein an vielen Stellen unzureichend und marode ist. Für ein nachhaltiges Wachstum an der Westküste gab es während der Konferenz einen Appell an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, auf ihre Bundestagsabgeordneten zuzugehen, damit diese immer wieder Rückhalt aus der Bevölkerung bekämen. Schleswig-Holstein stehe in Bezug auf Infrastrukturen im Wettbewerb mit anderen Bundesländern. Daher sei es wichtig, dass die Region immer wieder deutlich mache, was nötig sei, um Schleswig-Holstein besser zu vernetzen, ganz gleich, ob es sich dabei um Energie- oder Verkehrsinfrastrukturen handele.
Mitte 2012 haben sich die vier Kreise Dithmarschen, Nordfriesland, Pinneberg und Steinburg, die Wirtschaftsförderungsgesellschaften dieser Kreise sowie die Industrie- und Handelskammern Flensburg und zu Kiel zur „Regionalen Kooperation A23/B5“ zusammengeschlossen. Im Juni 2015 hat sich die Kooperation umbenannt in „Regionale Kooperation Westküste“. Ziel der Kooperation ist es, die Wirtschaftsstruktur der Region entlang der Entwicklungsachse A23/B5 nachhaltig zu stärken.