Energie-Scouts

Einsparpotenziale aufspüren

Mehr als 180 Azubis aus Schleswig-Holstein können sich Energie-Scouts nennen. Denn sie haben am gleichnamigen IHK-Projekt teilgenommen, das ein ganz besonderes Ziel verfolgt.
Energiesparpotenziale im Ausbildungsbetrieb finden, dokumentieren und vor allem Verbesserungsvorschläge machen - so lautet die Devise der Energie-Scouts. Damit die jungen Männer und Frauen wissen, worauf sie achten sollen, besuchen sie Workshop-Module. Hier stehen Themen wie Energieeffizienz, Kommunikation, Projektarbeit und Messtechnik auf dem Stundenplan.
Das neue Wissen können die Fachkräfte von morgen gleich in die Praxis umsetzen, denn ein eigenes Energieeffizienzprojekt rundet die Zusatzqualifikation ab. Ihre Ideen diskutieren sie dann mit ihrem Ausbildungsleiter oder dem Energieexperten des Unternehmens. Bisher haben mehr als 50 Betriebe in Schleswig-Holstein das kostenfreie Angebot genutzt - darunter das Druckhaus Leupelt aus Weding, Gemeinde Handewitt.
Hier sind drei Energie-Scouts beschäftigt. "Da wir in unserer Produktion sehr hohe Energieaufwendungen haben und die Auszubildenden noch jung im Unternehmen sind, sehen sie viele Arbeitsschritte und Energieverbräuche, die für andere Mitarbeiter alltäglich sind, mit anderen Augen", sagt Geschäftsführerin Franziska Leupelt. Die Projektergebnisse helfen nicht nur den Azubis, verantwortlich mit dem Energieverbrauch umzugehen. "Auch die Mitarbeiter, die schon lange im Unternehmen sind, lernen, bei ständig steigenden Energiepreisen sparsam und nachhaltig zu arbeiten."
1.650 Projekte
Bis heute haben mehr als 6.500 Lehrlinge deutschlandweit die Qualifikation mit etwa 1.650 Projekten erfolgreich abgeschlossen. Mit der Umsetzung aller Ideen könnten 148.000 Tonnen CO₂ eingespart werden. Das entspricht etwa 93.670 Flügen von Berlin nach New York. Das Projekt Energie-Scouts ist Teil der Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz und wurde vom Bundeswirtschaftsministerium, dem Bundesumweltministerium, dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag sowie dem Zentralverband des Deutschen Handwerks ins Leben gerufen.
Julia Rojahn
Veröffentlicht am 4. Februar 2020