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Autark in die Zukunft
Die Gemeinden Leck, Klixbüll und Tinningstedt im Kreis Nordfriesland planen auf dem Gelände des ehemaligen Fliegerhorsts den Business Park Leck.
So könnte der Business Park Leck aussehen.
© WIRTSCHAFTSFÖRDERUNGSGESELLSCHAFT NORDFRIESLAND MBH
Wo sich derzeit noch Hallen, Bunker und Schutzbauten befinden, soll schon bald der Business Park Leck entstehen. Das Besondere: Neben Gewerbeflächen bietet das Areal auch Platz für eine eigene Strom- und Datenversorgung, was Unabhängigkeit und Sicherheit bietet. “Wir möchten Ansiedlungschancen für innovative und energieintensive Unternehmen bieten, die von den lokalen Standortvorteilen profitieren“, so Lecks Bürgermeister Andreas Deidert. Grund für eine Ansiedlung sei das ganzheitliche Konzept. “Für Unternehmen bietet der Business Park Leck bezahlbare Flächen sowie eine weitgehend autarke, regenerative Strom- und Versorgungssicherheit”, sagt Jan Christian Mahrt, Projektmanager bei der Wirtschaftsförderung Nordfriesland.
Neben grünem Strom aus der Region sind auf dem umgenutzten Gelände Fotovoltaik-Freiflächen vorgesehen, um eigenständig Strom zu erzeugen, zu speichern und an neue Unternehmen im Business Park zu verteilen. Das Ziel sei ein möglichst geringer Energiepreis, um Unternehmen langfristig zu entlasten.
“Durch ein eigenes Strom- und Datennetz gewährleisten wir außerdem eine marktunabhängige und stabile Versorgung. Zusätzliche Sicherheit bietet der Hochbunker mit den höchsten Sicherheitsanforderungen nach dem US-amerikanischen Standard ‚Tier 4‘”, ergänzt Dr. Matthias Hüppauff, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Nordfriesland. Ein 5G-Campusnetz ermöglicht den schnellen Datentransfer für autonomes Fahren auf der Teststrecke des Kraftfahrt-Bundesamtes und autonomes Fliegen wie etwa mit zivilen Forschungsdrohnen. Zudem verfügt der Standort über ein angrenzendes Wohngebiet für 500 bis 600 Menschen.
"Die Flächen eignen sich besonders für produzierende, energieintensive Gewerbe, Datenzentren und Unternehmen aus den Bereichen Luftfahrt und E-Mobilität, die nachhaltig wirtschaften möchten. Gleichzeitig hoffen wir, damit neue Branchen ansiedeln zu können”, sagt Matthias Hüppauff. “Der anliegende Flugplatz ermöglicht auch das Fliegen mit Drohnen. Das wird für Rettungs- und Sicherheitsbehörden, im Handwerk, in der Landwirtschaft und für Offshore-Windparks wichtig werden. Die durch die Rechenzentren gewonnene Wärme kann zudem für vertikalen Gemüseanbau in Bioqualität genutzt werden. Es ist eine Win-win-Situation, wenn solche Betriebe zusammenarbeiten.”
Joana Detlefs
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