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Sonderabfall digital verwalten
Smarte Datenverwaltung hat Prüfverfahren und die statistische Erfassung von Sonderabfällen revolutioniert. Heute steht die GOES Gesellschaft für die Organisation der Entsorgung von Sonderabfällen mbH in Neumünster für gelungenes E-Government.
© iStock.com/Smederevac
Da der Abfall elektronisch erfasst wird, können Land und Bund auf diese Daten zugreifen. Das System dahinter ist komplex: Alle Regularien von EU-Vorgaben bis in die Kommunen müssen für alle Bundesländer einheitlich abgebildet werden.
Zuständig für die Datenvernetzung und die informationstechnische Betreuung der Abfallbehörden ist die Länderarbeitsgruppe Gadsys. Beide Bereiche, das Genehmigungsmanagement für Schleswig-Holstein und die Vernetzung der Bundesländer in Gadsys, koordiniert die GOES in Neumünster. Zu 51 Prozent gehört sie der öffentlichen Hand, die andere Hälfte teilen sich Abfallerzeuger und -entsorger.
Nutzerfreundlich
Die GOES entstand 1994 kurz nach der Verabschiedung des neuen Kreislaufwirtschaftsgesetzes. Weil sie nicht direkt in die Verwaltungsprozesse eingebunden und mit 15 Mitarbeitern relativ klein ist, konnte sie die neuen Systeme schnell und effektiv einführen. Dabei agiert sie in zwei Funktionen: "Bei der Prüfung und Genehmigung in Schleswig-Holstein sind wir Behörde, bei unserer Beratungstätigkeit in Gadsys Dienstleister", sagt GOES-Geschäftsführer Gerret Gottschalk.
Beide Bereiche seien ein Beispiel für gelungenes E-Government: "Die Länder haben sich zusammengeschlossen, damit wir nicht 16-mal das Gleiche haben." Auch das elektronische Prüfund Genehmigungsverfahren hat vieles leichter gemacht, etwa für Unternehmen: "Das System ist schnell und nutzerfreundlich, dadurch gibt es eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Unternehmen es auch nutzen", sagt Kathrin Ostertag, Geschäftsbereichsleiterin Innovation und Umwelt der IHK zu Lübeck.
In einem Bereich, in dem Deregulierung keine Option ist, ist gut organisiertes E-Government eine smarte Lösung für die Verwaltung großer Datenmengen. So arbeitet die GOES auch an Modellen mit, wie diese Anwendung in größerem Kontext, etwa europaweit, realisiert werden kann.
Friederike Grabitz
Veröffentlicht am 4. Juni 2020
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Benjamin Tietjen