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Recycling mit Potenzial
Recyclingbaustoffe sollten in der Zukunft vermehrt eingesetzt werden. Darüber waren sich Referenten und Teilnehmer des dritten Norddeutschen Fachsymposiums Recyclingbaustoffe einig. Von der oft geäußerten Skepsis gegenüber Recyclingbaustoffen war wenig zu spüren.
Recyclinghaus von Cityförster architecture + urbanism in Hannover
© cityförster architecture + urbanism
Über ein gelungenes Beispiel des Wiedereinsatzes von Ersatzbaustoffen im Straßenbau berichteten etwa Dr. Christoph Lehners und Marko Stoike: Bei der Erweiterung der Autobahn A 7 ist es gelungen, alle Materialien des Bestandsfahrbahnaufbaus zu verwerten. Bei Porenbeton kann der Lebenszyklus schon jetzt weitgehend geschlossen werden. So hat Xella bereits 2011 als erster Baustoffhersteller ein Cradle-to-Cradle-Zertifikat für die Produkte Ytong und Multipor erhalten. Die Problematik asbesthaltiger Materialien im Betonabbruch beleuchtete Dr. Hans-Martin Berends vom Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume. Da ein selektiver Rückbau oft nicht möglich ist, können asbestverunreinigte Materialien in der Regel nicht recycelt werden.
Gestaltungselemente
Aber nicht nur Asbest spielt bei Abbruchmaterialien eine Rolle. Dr. Bernd Alsdorf, UCL Umwelt Control Labor GmbH, erläuterte in seinem Vortrag die Gefahren, die aus der historischen Verwendung von Teer, Pech, PCB, PCP, DDT, Lindan und künstlichen Mineralfasern herrühren.
Durch einen selektiven Rückbau ist es auch hier möglich, einen großen Anteil der Abbruchabfälle dem Recycling zuzuführen. Abgerundet wurden das Symposium durch einen Bericht über das Recyclinghaus Hannover von Nils Nolting (Cityförster architecture + urbanism). Besonders beeindruckten die vielfältigen Möglichkeiten der Wiederverwendung von gebrauchten Bauteilen als Gestaltungselement oder in neuer Funktion in einem modernen Neubau, die diesem einen einzigartigen Charakter verleihen.
Autor: Dr. Klaus Thoms
Veröffentlicht: September 2019
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Dr. Klaus Thoms