Facility-Management

Verantwortung in kompetente Hände

Mehr als 350 Gesetze und Verordnungen beschäftigen sich mit der Verantwortung von Gebäudebetreibern: Grundlagen der Instandhaltung, Betriebssicherheitsverordnungen, Arbeitsstättenrichtlinien, Umweltschutzgesetze - „Immobilieneigentümer und Betreiber tragen mehr Verantwortung, als sie ahnen“, sagt Ulrich Bajohr, Geschäftsführer des 2005 gegründeten Dienstleisters Facility Systems GmbH in Lübeck.
Wird der „gute alte Hausmeister“ im Kontext von Facility- Management (FM) genannt, lacht Bajohr leicht gequält auf. Der Hausmeister sei nur ein kleiner Baustein des FM, das die gesamte technische Bewirtschaftung eines Gebäudes umfasse, erklärt er. Bei Facility Systems betreuen 25 Mitarbeiter bundesweit 350.000 Quadratmeter Gewerbefläche, vorwiegend im Einzelhandel. In der Regel umfassen die Liegenschaften 10.000 bis 25.000 Quadratmeter. Häufiger Grund für eine Auslagerung des FM, so Bajohr, sei die Übertragung der Betreiberverantwortung - und damit die Vermeidung von Sach- oder Personenschäden durch unterlassene Inspektionen sowie Wartungs- und Prüfverpflichtungen, die im schlimmsten Fall Bußgelder, Anlagenstilllegungen und sogar die persönliche Haftung des Geschäftsführers nach sich ziehen können. Allerdings bleibe beim Eigentümer stets die Überwachungsinstanz. Im Schadensfall sei er erster Ansprechpartner für den Staatsanwalt oder Versicherer, warnt Bajohr. Habe er jedoch einen Dienstleister beauftragt, der wie Facility Systems über ein zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem verfüge, könne er dokumentieren, dass er seine Betreiberverantwortung in kompetente Hände gegeben habe.
Instandhaltungsstrategie
Im Leistungsprogramm von Facility Systems werden detailliert alle operativen Tätigkeiten wie Wartungsintervalle und Sachverständigenprüfungen eingetaktet, aber auch Entscheidungsprozesse für Notfälle hinterlegt. Das versetzt den Eigentümer in die Lage, sich auf sein Kerngeschäft zu konzentrieren.
Der Aufwand richtet sich nach der vom Kunden gewählten Instandhaltungsstrategie. Im Forschungs- und Medizinbereich wolle man meist auf dem neusten Standard sein, bei sanierungsbedürftigen Gebäuden gehe es lediglich um die Erfüllung gesetzlicher Mindeststandards. Doch alleinige Kostenreduzierung stehe beim FM nicht im Vordergrund, sagt Bajohr: „Unsere Kunden wissen: Macht man alles billig, riskiert man Mietminderungen; sinkt die Attraktivität der Immobilie, sinkt auch die Rendite; verzichtet man auf Wartungen, kommt es zu Instandsetzungsstaus oder unerwarteten Großschäden.“ Langfristiger Werterhalt und Planbarkeit stünden für die Kunden im Vordergrund. Zudem lagerten sie ganzheitlich aus - technisch und kaufmännisch: „Sie wollen einen ‚Kümmerer‘ für alles haben“, so der 52-jährige Lübecker.
Auch im FM gehe der Trend zur Digitalisierung, weiß Bajohr: „Der Kunde von heute möchte schon bei Betreten des Einkaufszentrums per App über tagesaktuelle Angebote informiert werden.“
Andrea Scheffler
Veröffentlicht am 3. September 2015