2 min
Lesezeit
Wiedereinstieg unterstützen
In Deutschland sind weniger Frauen als Männer erwerbstätig - dabei können Frauen in alternden Gesellschaften den demografischen Wandel abfedern. Beratungsstellen wie Frau & Beruf fördern den beruflichen Wiedereinstieg von Frauen.
Viele Frauen, die die Beratungsstelle Frau & Beruf aufsuchen, möchten wieder in die Arbeitswelt einsteigen. Sie haben beruflich wegen Kindererziehung oder Pflege von Angehörigen pausiert. Deshalb wird diese Gruppe auch als stille Reserve mit großem Potenzial für den Arbeitsmarkt bezeichnet. “Häufig sind die Frauen unsicher, weil sie lange nicht gearbeitet haben. Wir helfen ihnen dabei, ihre nächsten Schritte zu planen. Das kann eine Weiterbildung sein oder Unterstützung beim Bewerbungsprozess“, sagt Susanne Hauch-Kaufmann, Beraterin bei Frau & Beruf des Diakonischen Werks Altholstein GmbH in Kiel. Das kostenfreie Beratungsangebot habe das Ziel, die verschiedenen Anliegen der Frauen in den Blick zu nehmen, ergänzt Dr. Christiane Kaiser, die ebenfalls bei Frau & Beruf tätig ist. Beide beraten zu Themen wie beruflichem Wiedereinstieg, Bewerbungsstrategien, Weiterbildungs– und Fördermöglichkeiten oder Ausbildung in Teilzeit. “Auch Fragestellungen im Vorfeld einer Existenzgründung können ein Anliegen sein“, so Kaiser. Die Beraterinnen unterstützen die Frauen dabei, alle notwendigen Informationen zusammenzutragen, damit sie entscheiden können, wie ihre berufliche Zukunft aussehen soll.
Dr. Christiane Kaiser (links) und Susanne Hauch-Kaufmann, Beraterinnen bei Frau & Beruf für die Kreise Rendsburg-Eckernförde, Kiel, Neumünster und Plön
© Frau & Beruf
Circa 2.100 Erstberatungen führen die sieben Beratungsstellen von Frau & Beruf in Schleswig-Holstein durch. Alle sind angebunden an unterschiedliche Träger. Über eine breit angelegte Kooperation mit Netzwerkpartnern wie Familienzentren und Gleichstellungsbeauftragten der Kreise und Ämter spricht die Beratungsstelle die Zielgruppe an. “Indem wir die Gespräche bei den Kooperationspartnern vor Ort anbieten, kommen wir den Frauen entgegen“, sagt Hauch-Kaufmann. Die Beraterin weiß aus eigener Erfahrung, wovon sie spricht. Sie selbst suchte vor vielen Jahren die Beratungsstelle nach ihrem Umzug ins nördlichste Bundesland auf. “Ich wollte gucken, welche Möglichkeiten ich habe. Meine Qualifikationen passten dann so gut, dass ich gefragt wurde, ob ich für Frau & Beruf arbeiten möchte. “Viele Frauen interessieren sich für einen Ausbildungsplatz in Teilzeit, weil sie so Familie und Beruf besser vereinen können. “Leider ist das Angebot an Teilzeitausbildungen gering“, so Kaiser. “Zudem sind bei einigen Ausbildungsberufen etwa vierwöchige Berufsschulaufenthalte weit weg von zu Hause notwendig. Das ist nicht familienfreundlich.“
Aenne Boye
Veröffentlicht am 4. Mai 2022
Kontakt
Aenne Boye