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Mutig neue Wege gehen
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Das Know-how von 150 Professorinnen und Professoren, Unternehmen und Institutionen - das ist die Basis der oncampus GmbH. Seit 2011 entwickelt sie mit Schleswig-Holsteins Wirtschaftsclustern branchenspezifische Online-Weiterbildungsangebote. Zum Angebot für Unternehmen gehören etwa Online-Kurse in den Bereichen Hygiene, Arbeits-, Brand- und Infektionsschutz oder Erste Hilfe.
Die digitalen Bildungsangebote ließen sich flexibel in den eigenen Arbeitstag integrieren, erklärt Geschäftsführer Andreas Dörich. Gerade in der Coronakrise sei dies ein wichtiges Argument, auf Online-Weiterbildungen zu setzen. oncampus habe sich entschieden, einen großen Teil des Kursangebots zeitlich begrenzt kostenfrei verfügbar zu machen.
Rund 140 Selbstlernkurse sind aktuell neben dem sonst bestehenden Angebot kostenfrei zugänglich. Schon in den ersten zwei Wochen wurden mehr als 30.000 Kurse im Rahmen dieser Aktion belegt. Diese Zahl zeige, wie groß gerade jetzt der Bedarf an Online-Weiterbildung sei. Eines hat die Krise uns alle gelehrt: Man muss stets mit dem Unerwarteten rechnen und als Unternehmen dann so flexibel wie möglich agieren, um Kunden wie auch Mitarbeitern gerecht zu werden", sagt Dörich.
Künftig könne er sich vorstellen, dass nun nach Jahren der eher langsamen Veränderung "Geschäftsmodelle nach der Krise sich auch dauerhaft ändern. Hier muss auf allen Seiten die Bereitschaft entstehen, bisherige Prozesse und Strukturen kritisch zu hinterfragen." Wichtig sei dabei, dass die Situation auch eine Chance darstelle.
Ausbildungsinhalte digitalisiert
Auch die Brillux GmbH & Co. KG arrangiert sich mit der besonderen Situation. Der Lack- und Farbenspezialist mit Hauptsitz in Münster und vielen weiteren Standorten, darunter sechs in Schleswig-Holstein, verfügt über ein Komplettsortiment mit mehr als 12.000 Artikeln und bietet Produkte und innovative Systeme für alle Aufgaben im Maler- und Stuckateurhandwerk.
Präsenzseminare finden momentan nicht statt - Alternativen müssen her.
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Das Angebot reiche von Online-Kursen, in denen der Anwender interaktiv Wissen vermittelt bekommt, bis hin zu verschiedenen Lernvideos für Azubis oder drei- bis fünfminütige Clips, in denen technische Trainer Ratschläge für den Arbeitsalltag geben. Aktuell sind zwar Präsenztermine und Trainings bis auf Weiteres abgesagt. Durch die Brillux-Lernwelt seien das Unternehmen und seine Kunden jedoch gut aufgestellt. "Wir müssen in diesen Tagen mit Blick auf das digitale Lernen zum Glück keinerlei Kurzschlussmaßnahmen treffen", so Schulze Brock.
Seit mehr als fünf Jahren entwickelt die Brillux Akademie eigene E-Learning-Module, die analoge Angebote ergänzen. In Kooperation mit simpleclub, einer Lernapp, habe Brillux die kompletten Ausbildungsinhalte für das Malerhandwerk digitalisiert - und so frühzeitig auf das Nutzerverhalten gerade der jungen Generation reagiert.
Neue Webinare
Auch die hyAcademy GmbH aus Hohenwestedt (Kreis Rendsburg-Eckernförde) setzt sich in der Coronakrise noch intensiver als bisher für ihre Kunden ein. Das Unternehmen bietet Online-Kurse und Learning-Management-Systeme an und berät und begleitet die Implementierung. Die Kunden kommen aus verschiedenen Branchen, die Themen der Fortbildungen und Unterweisungen reichen von Hygiene über das Bedienen von Flurförderfahrzeugen bis hin zu Brandschutz und Datenschutzgrundverordnung.
Mit dem Projekt "eCampus Healthcare" hat hyAcademy seit 2016 etwa mit dem Aus- und Fortbildungsinstitut für Altenpflege in Hanau, Rodenbach und Gelnhausen ein spezielles Portal geschaffen, auf dem 17 Weiterbildungskurse für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pflege zur Verfügung stehen.
Geschäftsführer Joachim Isernhagen sagt, dass nun viele Unternehmen aus verschiedenen Branchen auf hyAcademy zukämen. "Im Logistikbereich etwa haben wir viele neue Aufträge. Viele Unternehmen nutzen die Situation nun als Chance, E-Learning in ihr Geschäftsmodell zu integrieren." Und auch auf die Krise reagiert das Unternehmen: "Wir haben etwa einen Kurs zum Coronavirus fertiggestellt, den unsere Kunden kostenlos einsetzen können, um ihre Angestellten etwa über die Hygienemaßnahmen zu informieren", so Isernhagen.
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Zusätzlich bekommen die Teilnehmenden über die Lernplattform Moodle Lernmaterialien bereitgestellt. Im Bereich Blended Learning - das sind Angebote, die aus Online-Selbstlerninhalten plus Präsenzunterricht bestehen - wurden die Präsenzzeiten in Webinare umgewandelt. Zudem wurden weitere neue Themen als Kurz-Webinare aufgenommen.
Auch das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Kiel reagiert auf die besondere Situation, indem es etwa Webinare zum Thema "Arbeiten im Homeoffice" anbietet. "Im Rahmen des Webinars können durchaus auch individuelle Fragen gestellt werden. Parallel gibt es jederzeit die Möglichkeit einer individuellen Online-Sprechstunde", erklärt Leiterin Regine Schlicht. Weitere Themen sind in Planung. Das Angebot des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums ist kostenfrei.
Jutta Lasner
Veröffentlicht am 5. Mai 2020
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