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"Unbedingt machen"
Die Ex-Rohr GmbH in Lübeck ist auf die Reinigung von Rohren, Schächten und Kanälen spezialisiert. Sie bildet derzeit Kaufleute und Fachkräfte für Rohr-, Kanal-, und Industrieservice aus. Dirk Schneider ist als Human-Resources-Leiter für die Ausbildung zuständig. Fünf Fragen rund um sein Leben und seinen Alltag als Ausbilder.
Ex-Rohr-Ausbilder Dirk Schneider mit zwei Auszubildenden - hier während der Ausbildungsrallye der IHK zu Lübeck im September 2020
© IHK/Tietjen
Was passiert in einer typischen Ausbildungswoche?
Dirk Schneider: Wenn möglich, die Azubis persönlich begrüßen. Überprüfen, ob alles Wichtige geklärt ist. Berichtshefte, Anmeldungen zu den Lehrgängen, Fachabteilungen vorbereiten, falls diese einen Azubi bekommen. Grundsätzlich haben wir aber die Aufgaben auf viele Schultern verteilt. In jeder Niederlassung haben wir einen Ausbilder und zusätzlich auch noch in den Fachabteilungen. Ich bin quasi nur der Flaschenhals, bei dem alles zusammenläuft.
Was macht aus Ihrer Sicht einen guten Ausbilder aus?
Schneider: Ich glaube, das Wichtigste ist Empathie für die jeweilige Lebenssituation der Azubis. Wenn ich mein früheres Ich mit 16 oder 17 einstellen würde - na ja, ich wäre eher skeptisch. Jeder Mensch hat eine Lebensgeschichte, und die sollte man beachten und respektieren. Das ist für mich auch der höchste Grad der Wertschätzung.
Gab es ein besonderes Erlebnis als Ausbilder?
Schneider: Ich werde nie vergessen, mit wie viel Freude und Elan unsere Azubis die Azubi-Rallye der IHK zu Lübeck begleitet und organisiert haben. Das war schön anzusehen. Und ein Beweis dafür, dass man junge Menschen auch einfach mal Aufgaben überlassen sollte.
Als Ausbilder vermitteln Sie Wissen und Fertigkeiten. Was haben Sie selbst dazugelernt?
Schneider: Ich glaube, ich habe gelernt, dass sich jede Generation über die nachfolgende Generation beschwert und keine Generation damit jemals recht hatte.
Was raten Sie jungen Fachkräften, die darüber nachdenken, selbst Ausbilder zu werden?
Schneider: Unbedingt machen. Ihr gebt damit etwas weiter, was über lange Zeit Bestand hat. Aber nehmt euch nicht zu wichtig, hört hin, was die Azubis zu sagen haben, macht es mit Freude und Empathie. Und das wohl Wichtigste: Vergesst nie, wie ihr in dem Alter gewesen seid.
Interview: Klemens Vogel
Veröffentlicht am 30. April 2021
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Benjamin Tietjen