Gut zu wissen – 07/2020

Bewerbung – So klappt's mit Anschreiben und Lebenslauf

Die Bewerbungsmappe ist die erste Visitenkarte, die du bei deinem potenziellen Arbeitgeber hinterlässt. Entsprechend sorgfältig sollte sie ausgearbeitet sein. Wichtige Bestandteile sind das Anschreiben, der Lebenslauf und das Bewerbungsfoto.
Worauf sie selbst bei Bewerbungen achtet, erzählt IHK-Personalreferentin Stephanie Nagel im Video:
Video: Vanessa Engel und Aylin Lorenzen

Checkliste: So sieht das Anschreiben aus

Name, Anschrift und Anrede des Empfängers unbedingt richtig schreiben!
Informiere dich zuvor, was dem Unternehmen wichtig ist – nicht nur die Stellenausschreibung lesen, sondern auch mal die Homepage studieren.
Zeige, was dich von anderen Bewerbern unterscheidet – ein Bewerbungsanschreiben ist Selfmarketing!
Hebe im Anschreiben gezielt deine Stärken in genau den Bereichen hervor, die dem Unternehmen wichtig sind.
Formuliere kurz und prägnant. Nimm im Anschreiben nicht den kompletten Lebenslauf vorweg, sondern hebe nur die Punkte hervor, die dich für die ausgeschriebene Stelle besonders qualifizieren.
Zeige, dass du dich für die Leistungen und Produkte des Unternehmens interessierst. Betone außerdem, dass du die Möglichkeiten zu deiner persönlichen Weiterentwicklung schätzt, die der Betrieb dir bietet.
Vermeide Platittüden aus Musteranschreiben wie „Ich bin teamfähig, kreativ und organisiert“. Für sich allein stehen diese Adjektive als Behauptungen da. Wenn du das Unternehmen davon überzeugen willst, beschreibe Situationen oder Erfahrungen aus früheren Tätigkeiten, bei denen du Teamfähigkeit, Kreativität etc. unter Beweis gestellt hast.
Hab Mut, deinen eigenen, persönlichen Stil einzubringen, aber übertreibe nicht. Beispiel: Mit „Hiermit bewerbe ich mich als …“ anfangen kann jeder. Wie wär’s, konkret mit etwas zu beginnen, was dich an dem Unternehmen oder an dem möglichen neuen Job fasziniert?

Checkliste: So sieht der Lebenslauf aus

Lebenslauf handschriftlich verfassen? Ist eigentlich out. Das sollte nur noch gemacht werden, wenn es in der Stellenausschreibung ausdrücklich verlangt ist.
Mit persönlichen Daten beginnen: Voller Name, Geburtsdatum, Familienstand (auch Anzahl der Kinder eintragen), Nationalität, Anschrift, Telefonnummer, unter der du erreichbar bist.
Den Lebenslauf „tabellarisch“ anlegen – reicht heute in fast allen Fällen aus.
Schulischer Werdegang: Bei Berufsanfängern sollte er ausführlicher behandelt werden. Wer schon länger im Berufsleben steht, sollte sich aufs Wesentliche beschränken (Abitur etc.).
Studium und abgeschlossene Berufsausbildungen solltet ihr natürlich immer angeben. Wurde ein Studium abgebrochen, muss das nicht wörtlich hineingeschrieben werden, andererseits: Gelogen werden sollte in einem Lebenslauf auch nicht. Beispiel: „04/2017 – 05/2019: Studium der Betriebswirtschaftslehre in Frankfurt“ genügt vollkommen – und verrät dem aufmerksamen Leser dennoch, dass es sich hier kaum um ein abgeschlossenes Studium handeln kann.
Beruflicher Werdegang: Dies sollte stets lückenlos und ehrlich aufgeführt werden – Personalchefs, die eine Bewerbung ernsthaft prüfen, rufen auch schon einmal bei früheren Arbeitgebern an.
Unbedingt erwähnen, wenn Stellen von vorneherein nur befristet waren.
Originell sein? Vorsicht: In manchen Branchen (Werbung, PR, Marketing) können ausgefallene oder witzige Bewerbungen vielleicht die entscheidenden Pluspunkte bringen – in den meisten Fällen empfiehlt es sich jedoch, es mit der Originalität nicht zu sehr zu übertreiben. Persönlicher Stil darf sein.

Checkliste: das perfekte Bewerbungsfoto

Bilder vom Profi sind für eine Bewerbung nach wie vor unerlässlich. „Selfies“ oder Automaten-Fotos sind fast immer als solche zu erkennen, unmöglich sind Ausschnitte aus privaten Aufnahmen wie Urlaubsfotos. Bei einem guten Fotografen waren Bewerbungsfotos fast immer fester Bestandteil seiner Ausbildung.
Lächeln! Das A und O. Ein Lächeln wirkt immer sympathisch, und jeder Arbeitgeber möchte freundliche und aufgeschlossene Mitarbeiter. Das Lächeln sollte aber nicht „gekünstelt“ wirken.
Bitte eine aktuelle Aufnahme – keine falsche Eitelkeit! Erst recht nicht, wenn man dem vermeintlichen Wunsch-Foto auch noch ansieht, dass es schon mehrere Jahre alt ist.
Farbe? Muss nicht unbedingt sein. Unter Umständen wirken Schwarz-Weiß-Fotos sogar seriöser. Und wenn Farbe, dann bitte gedeckte Töne, keine schrillen.
Der Hintergrund ist wichtiger, als man denkt. Eine falsch gewählte Hintergrundfarbe kann den Bewerber leicht krank oder blass wirken lassen. „Optische Geräusche“ wie Gegenstände im Hintergrund haben auf deinem Bewerbungsfoto ebenfalls nichts zu suchen.
Die Größe eines Bewerbungsfotos im Lebenslauf hat in etwa die Abmessungen 6 x 4,5 cm. Querformat geht auch. Als Richtwert für Seitenverhältnisse gilt: Hochformat 3:4, Querformat 4:3.
Kleidung? Hängt natürlich von der Stelle ab, auf die du dich bewirbst. Geht’s um einen kreativen Job? Dann darf dein Outfit natürlich „stylish“ sein. Oder ist es eine Tätigkeit, bei der der erste Eindruck in erster Linie seriös sein soll – dann sind klare Linien kein schlechter Anfang. Weit aufgeknöpfte Blusen, locker sitzende Hemden oder generell Freizeitkleidung sind dagegen nie gern gesehen. Und wenn Krawatte, dann bitte auch sauber gebunden.
Styling? Egal, welche Frisur – sie sollte auf jeden Fall sitzen. Für Frauen gilt: Mit dem Make-up nicht übertreiben – weniger ist oft mehr, das gilt auch für Schmuck. Ebenfalls zu vermeiden: fettige, glänzende Haut, fleckige Brillen und Lichtreflexion auf Brillengläsern. Profifotografen wenden falls nötig Bildbearbeitungssoftware an.
Üblicherweise platzierst du das Foto im Lebenslauf oben rechts. Vor dem Befestigen nicht vergessen, deinen Namen auf die Rückseite zu schreiben. Denn sollte es sich beim Adressaten lösen, kann er es dann sofort wieder dem richtigen Lebenslauf zuordnen.
Noch Fragen? Alles rund um Ausbildung, Weiterbildung und der Kampagne findest du hier.
Veröffentlicht Juli 2020
Autorin: Vanessa