Medieninformation vom 26. Juli 2024
IHK kritisiert Tempo beim Ausbau von Lkw-Stellplätzen: Mangel kein neues Phänomen
Es ist das immergleiche Bild entlang der Bundesstraßen und Autobahnen, so auch in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg: Überfüllte Raststätte, Lastwagen, die verzweifelt nach einem Stellplatz suchen und Fahrer, die gezwungen sind, ihre Ruhezeiten auf Standstreifen oder in Einfahrten zu verbringen.
Aus der Antwort des baden-württembergischen Verkehrsministeriums auf eine Anfrage der CDU-Fraktion geht kürzlich hervor, dass sich die Anzahl der Stellplätze für Lkw an zweibahnigen Bundesstraßen seit 2018 nicht geändert habe. Bis zum Jahr 2030 gebe es zudem einen zusätzlichen Bedarf von insgesamt rund 290 Lkw-Stellplätzen landesweit. Dabei wurden nicht einmal alle zweibahnigen Bundesstraßen untersucht. Durchaus berücksichtigt wurde die vom Schwerverkehr hochbelastete einbahnige Bundesstraße B 31 zwischen Freiburg und Donaueschingen.
„Der Mangel an
Lkw-Stellplätzen ist längst kein neues Phänomen“, so IHK-Vizepräsident Dr. Steffen Würth. Die Zahlen seien erschreckend. Nach früheren Prognosen werden bis 2030 13.553 Lkw-Stellplätze an baden-württembergischen Autobahnen benötigt. Verfügbar waren Ende 2020 9.847 Lkw-Stellplätze. Der Vizepräsident verdeutlicht: „Wie oft haben wir schon gehört, dass mehr Stellplätze benötigt werden? Wie oft wurde über die Sicherheitsrisiken und die Arbeitsbedingungen der Fahrer gesprochen? Doch wenn es um konkrete Lösungen geht, scheint der Motor immer wieder ins Stottern zu geraten.“
Der IHK-Ausschuss für Verkehr und Infrastruktur setze sich schon länger für zusätzliche Lkw-Stellplätze an Bundesfernstraßen und wichtigen Verkehrsachsen ein, sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene. Das baden-württembergische Verkehrsministerium arbeite derzeit endlich an einem Konzept zur Verbesserung der Lkw-Stellplatzsituation an bestimmten Bundesstraßen-Streckenabschnitten. „Wir begrüßen es, dass das Verkehrsministerium sich nun intensiver mit der Thematik beschäftigt“, so Christian Mathauer, stellvertretender Vorsitzender des IHK-Ausschusses für Verkehr und Infrastruktur. Dies sei auch bitter nötig. „Ziel muss es sein, dass sich auf den Straßen etwas bewegt. Ein gefühlter Dauerstau an Versprechungen und Absichtserklärungen ist nicht weiter hinnehmbar. Vor allem nicht, da der Verkehr noch weiter ansteigen wird“, so Mathauer.