Medieninformation vom 25. Juli 2024
IHK begrüßt neue Landesagentur für Fachkräftezuwanderung: Aber Doppelstrukturen vermeiden
Die baden-württembergische Landesregierung hat die Einrichtung einer neuen Landesagentur für die Zuwanderung von Fachkräften (LZF) beschlossen. An den Standorten Stuttgart (Gesundheits- oder Pflegeberuf) und Karlsruhe (alle weiteren Berufsgruppen) sollen zukünftig beschleunigte Fachkräfteverfahren durchgeführt, aber auch Arbeitgeber im Vorfeld rund um die Anerkennung des ausländischen Bildungsabschlusses beraten werden.
„Die Einführung einer solchen zentralen Stelle ist ein wichtiger Schritt zur dringend notwendigen Beschleunigung der Fachkräfteeinwanderung“, begrüßt IHK-Vizepräsidentin Bettina Schuler-Kargollden Beschluss des Landeskabinettes, mahnt aber gleichzeitig an: „Die neu geschaffene Agentur muss ihre Arbeit nun zügig aufnehmen und sich als moderne und dienstleitungsorientierte Partnerin der Unternehmen positionieren.“ Nur so könne dem Fachkräftemangel, der die Region als Wirtschaftsstandort nachhaltig bedrohe, begegnet und ein wichtiger Beitrag für die Wettbewerbsfähi
gkeit der regionalen Unternehmen geleistet werden. „Es ist den Unternehmen und den Menschen, die dort arbeiten wollen, nicht vermittelbar, wenn sie Monate auf eine Entscheidung warten müssen“, kritisiert Schuler-Kargoll die bisherige unbefriedigende Situation.
Aus Sicht der IHK darf eine solche neue Behörde nicht zu einem Mehr an bürokratischen Strukturen führen. Daher müsse bei der Ausgestaltung von Beginn darauf geachtet werden, dass es eine klare Abgrenzung zu den nach wie vor ebenfalls zuständigen kommunalen Ausländerbehörden gibt. „Es darf weder Doppelstrukturen noch Kompetenzgerangel geben“, betont Schuler-Kargoll.
Laut den Prognosen des IHK-Fachkräftemonitors werden bis 2025 in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg fast 40.000 Fachkräfte fehlen.