Medieninformation vom 1. Februar 2024
Mehr Güter auf die Schiene: Black Forest Terminal und IHK intensivieren Zusammenarbeit
Das Verkehrswachstum stellt auch Schwarzwald, Baar und Heuberg vor Herausforderungen. Der Verkehrsfluss auf Bundesstraßen nimmt ab, der Investitionsbedarf in Straßen, Schienen und Brücken nimmt zu. Nach Bundesplanungen soll der Güterverkehr alleine auf Straßen bis 2051 um 54 Prozent zunehmen. Das würde Ortsnetze belasten, den Sanierungsbedarf aus kommunalen Haushalten erhöhen und das regionale Transportgewerbe limitieren. DieIHK intensiviert deshalb ihre Zusammenarbeit mit regionalen Verladeplätzen für Güter. Ein Fokus: die stärkere Zusammenarbeit mit dem Black Forest Terminal in Horb am Neckar. In einem Arbeitsgespräch diskutierten Terminal und IHK nun Kooperationspotenziale.
„Die zunehmende Verflechtung der Weltwirtschaft drückt sich eben auch im Austausch von Waren und Maschinen aus“, so Bernd Seemann, Vorsitzender des IHK-Außenwirtschaftsausschusses. Dazu trage einerseits das Wachstum im Online-Handel bei, zum anderen
würden durch internationale Sanktionen auch Warenströme komplett neu definiert. Bernd Seemann: „Hier ist es gut, wenn Unternehmen über ein starkes Netzwerk aus Transportunternehmen und Verladern verfügen. Das reduziert das Risiko von Lieferausfällen und stärkt die Lieferkette.“
Im Austausch zum Warenverkehr: Bernd Seemann (links) gemeinsam mit Richard Lagger (Bildmitte) und Philipp Hilsenbek.
Im Gespräch betonte Richard Lagger, Geschäftsführer des Terminals, das Geschäftskonzept: „Wir verbinden die Straße mit der Schiene. Das wird immer wichtiger, weil der Verkehr wächst und das Straßensystem an seine Kapazitätsgrenzen stößt.“ Mit Horb verfüge die Region über eine nahe Abstellfläche von 28.000 Quadratmetern und einen Umschlagplatz für Güter zwischen LKW und Schiene. Die Entwicklung des Terminals sehe außerdem Lagermöglichkeiten und Reparaturstätten vor. Damit seien verlässlich die Anbindungen an die nördlichen und südlichen Häfen gesichert. Als Beispiel nennt Lagger Bremerhaven, Hamburg, Triest oder Genua.
Den Trend skizzierte Philipp Hilsenbek, Geschäftsbereichsleiter Standortpolitik bei der IHK: „Perspektivisch werden wir mehr solcher Umschlagplätze benötigen. Gerade, wenn auch das Land Baden-Württemberg die Schienenachse Stuttgart-Zürich stärken möchte.“ Die Kammern entlang der Gäubahn operierten hier in einem Wirtschaftsbündnis mit Schweizer Verbänden auf einen zeitnahen Ausbau - auch im Sinne der Transportunternehmen. „Wer mehr Güter auf der Schiene will, wird mehr Terminals bauen müssen“, so Hilsenbek. Die Region Schwarzwald-Baar-Heuberg sei an Kooperationen interessiert.