Medieninformation vom 31. Oktober 2023
Automotive-Netzwerk AuToS SW-BW stellt Wasserstoff-Kooperationsprojekte vor
Brennstoffzellen haben in den letzten Jahren mehrere Entwicklungszyklen durchlaufen und dabei große Fortschritte erzielt. Die Peripherie rund um die Brennstoffzelle hinkt dieser Entwicklung zwar hinterher, eröffnet aber gleichzeitig Chancen für den Mittelstand aus der Automobilwirtschaft und der Industrie. Das Automotive-Netzwerk AuToS SW-BW, das von der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg initiiert wurde, setzt auf dieses Potenzial und hat kürzlich zwei ausgewählte Entwicklungsprojekte im Rahmen seines ersten Kooperationsforums in Tuttlingen vorgestellt.
Die Räumlichkeiten des Innovations- und Forschungscentrums (IFC) waren beim ersten Kooperationsforum des Automotive-Netzwerks AuToS SW-BW voll besetzt. Dort stellten die Hahn-Schickard-Gesellschaft für angewandte Forschung e.V. und die Hochschule Furtwangen (HFU) ihre jeweiligen Kooperationsprojekte im Bereich „Smart Automotive“ und „Wasserstofftechnologie“ vor. Die beiden AuToS-Netzwerkpartner treiben derzeit den Technologietransfer zur Peripherie und
Sensorik rund um das Brennstoffzellensystem voran.
Die AuToS-Kooperationspartner der Hahn-Schickard-Gesellschaft für angewandte Forschung e.V. und der Hochschule Furtwangen (HFU) stellten in Tuttlingen zwei Projekte zur Peripherie und Sensorik rund um das Brennstoffzellensystem vor.
Simon Herrlich, der bei Hahn-Schickard im Bereich Business Development tätig ist, und seine Kollegin Dr. Sophie Billat, Leiterin Thermische Sensoren, berichteten von einem ihrer aktuellen Projekte: „Hahn-Schickard mit Sitz in Villingen-Schwenningen arbeitet derzeit an der Entwicklung geeigneter Sensoren, um die Brennstoffzellen-Stacks dauerhaft in einem günstigen Betriebszustand zu halten. Weitere Projekte aus dem Bereich Smart Automotive sind in der Planung. Dazu zählen beispielsweise Anwendungen, die wir mit unserer Expertise entlang unserer Wertschöpfungskette abbilden können. Vom mikrosystemtechnischen Sensor, welcher Datensignale generiert, über Embedded Systeme und Software, welche diese verarbeiten können, bis hin zu Datenkommunikation sind Projekte möglich. Wir könnten uns gut vorstellen, in naher Zukunft beispielsweise ein neues Projekt zu starten, um die Kommunikation von Fahrzeugen mit ihrer Umgebung zu verbessern. Interessierte Unternehmen können sich auch gerne mit Ihren Ideen einbringen.“
Vor dem Rundgang durch das IFC und der Besichtigung des Brennstoffzellensystemprüfstands stellte Prof. Frank Allmendinger, stellvertretender wissenschaftlicher Direktor am IFC, ein weiteres Kooperationsprojekt vor: „Die Arbeitsgruppe Energiespeichersysteme am IFC bietet mit dem Brennstoffzellensystemprüfstand industriellen Partner ein Entwicklungswerkzeug an. Die Gruppe realisiert gerade mit Partnern aus der Wirtschaft einen Befeuchterprüfstand, auf dem Lebensdauertests geplant sind. Der nächste Entwicklungsschritt wird künftig mit dem Aufbau eines Real- und Prüflabors mit Schulungszentrum im Hammerstatt-Innovations-Quartier in Villingen-Schwenningen realisiert.“
Wolfgang Häußler, bei der Marquardt-Gruppe in Rietheim-Weilheim Produktmanager für Energie-Systeme im Bereich Batterie und Brennstoffzelle und Vorsitzender des Arbeitskreises Automotive bei der IHK, verweist auf die Chancen für die TOP100-Automotive-Region Schwarzwald-Baar-Heuberg: „Viele Unternehmen verfügen über Produktionsverfahren und Kompetenzen, die in Komponenten rund um die Brennstoffzelle gefragt sind. Bei unserem ersten Kooperationsforum haben wir zwei aktuelle Projekte unseres Automotive-Netzwerks AuToS SW-BW herausgegriffen. Wir wollen erreichen, dass gerade kleine und mittelständische Unternehmen die in der Region vorhandene Expertise und Forschungsinfrastruktur noch viel stärker als bisher nutzen und die Chance ergreifen, in die Wasserstoff- und andere Zukunftstechnologien einzusteigen.“