Medieninformation vom 17. März 2023
Verhaltener Optimismus für das Wirtschaftsjahr 2023 laut aktueller IHK-Umfrage
Die Unternehmen in der Region warten weiterhin auf eine konjunkturelle Trendwende. Bei der jüngsten IHK-Umfrage zu Beginn des Jahres berichtet eine Mehrheit von knapp 60 Prozent von befriedigend laufenden Geschäften.
. Drei von zehn Firmen aus der Region haben aktuell eine gute Geschäftslage, zehn Prozent bezeichnen sie als schlecht. Im Vergleich zur letzten Befragung im Spätherbst 2022 hat sich die Stimmung leicht verbessert. Das Urteil fällt allerdings schlechter aus als zu Jahresbeginn 2022, vor Beginn des Ukraine-Krieges.
„Die regionalen Firmen haben weiterhin mit den Folgen der russischen Invasion und der Unsicherheit über die weitere geopolitische Entwicklung zu kämpfen“, betont IHK-Präsidentin Birgit Hakenjos. Obwohl die Engpässe bei Rohstoffen und Vorprodukten geringer seien und die Energiepreise ihren Höhepunkt wohl überschritten hätten, belasteten die hohen Kosten die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Größtes Risiko für die weitere wirtschaftliche Entwicklung sei der Fachkräftemangel. „Der Mangel an Mitarbeitenden beschränkt die Betriebe bei ihrer Entwicklung. Er ist Wachstumsbremse und gefährdet den Wohlstand in der Region“, so die Einschätzung der IHK-Präsidentin.
Während die regionale Industrie eine Besserung ihrer Exporte verzeichnet und das Kreditgewerbe von den steigenden Zinsen profitiert, spüren das Hotel- und Gaststättengewerbe sowie der Handel erneut die Konsumzurückhaltung der Verbraucher. Steigende Preise für Energie und Nahrungsmittel schmälern das Einkommen der Bürger und reduzieren den Konsum.
Für die nahe Zuku
nft zeigt sich die regionale Wirtschaft jedoch verhalten optimistisch. Die Auftragssituation hat sich gegenüber dem Spätherbst letzten Jahres leicht erholt. Das Konjunkturklima, das neben der aktuellen Lage auch die Erwartungen für die nächsten zwölf Monate berücksichtigt, hat sich verbessert. 17 Prozent rechnen mit einer konjunkturellen Erholung in den kommenden zwölf Monaten. Nur noch 32 Prozent gehen von einer künftig schlechteren Geschäftsentwicklung aus. Im Spätherbst 2022 waren es noch 48 Prozent.
Obwohl 56 Prozent der Firmen ihre Finanzlage als unproblematisch ansehen, zeigen sie sich bei ihren Investitionsplanungen vorsichtig abwartend. Zu unsicher ist aus ihrer Sicht die künftige weltwirtschaftliche Entwicklung und zu hoch die geopolitischen Risiken. Sofern im laufenden Jahr im Ausland investiert werden soll, bleibt die Eurozone bevorzugte Zielregion, gefolgt von Nordamerika. Angesichts der im internationalen Wettbewerb nach wie vor hohen Energiepreise geben acht von zehn Firmen an, ihre Energieeinsparbemühungen zu verstärken. Rund die Hälfte investiert in Energieeffizienzmaßnahmen. Jedes fünfte Unternehmen sieht sich durch die Energiepreissteigerungen gezwungen, geplante Investitionen zurückzustellen.
IHK-Präsidentin Birgit Hakenjos appelliert deshalb an die Politik, Innovations- und Investitionsbremsen ganzheitlich zu lösen: „Eine ernstgemeinte Bürokratie-Entlastungsinitiative kostet den Staat so gut wie nichts und gibt den Unternehmen die Kapazitäten, flexibel auf die volatilen Marktbewegungen zu reagieren.“