Medieninformation vom 3. August 2023

Vernetzung hilft den Automobilzulieferern in schwierigem Marktumfeld

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hat seine jüngste Markt- und Produktionsprognosen im Juli 2023 nach oben angepasst, warnt aber gleichzeitig vor einer rückläufigen gesamtwirtschaftlichen Nachfrage. In diesem Marktumfeld bietet das von der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg initiierte Automotive-Netzwerk AuToS SW-BW den regionalen Automobilzulieferern die Möglichkeit, sich zu vernetzen und sich an Kooperationsprojekten zu beteiligen.
Nach Angaben des VDA haben die internationalen Automobilmärkte im ersten Halbjahr dieses Jahres mehrheitlich Steigerungen der Neuzulassungen verzeichnet. Im ersten Halbjahr dieses Jahres hätten die automobilen Kernmärkte von der zuletzt gestiegenen Fahrzeugverfügbarkeit profitiert. Nach den geringen Marktvolumina im Jahr 2022 aufgrund des russischen Angriffskrieges und der Lockdowns in China seien die Wachstumsraten im laufenden Jahr allerdings teilweise überzeichnet. Gleichzeitig blieben die hohe Teuerungsrate und Geldentwertung in zahlreichen Regionen eine große Herausforderung in den kommenden Quartalen.
„Trotz dieser vermeintlich positiven Zahlen bricht in der Automobilindustrie vor Ort, in Baden-Württemberg und in Deutschland kein Jubel aus“, sagt Thomas Wolf, der für das Projekt AuToS SW-BW zuständige Geschäftsbereichsleiter bei der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg. „In diesem komplexen Marktumfeld hilft unser AuToS-Netzwerk den Unternehmen mit vielfältigen Formaten dabei, sich gegenseitig zu ve rnetzen und geeignete Kooperationsprojekte ausfindig zu machen. Außerdem entwickelt unser Netzwerkpartner, das Institut für Automobilwirtschaft, einen kostenfreien Strategiebaukasten für die Führungskräfte in den Unternehmen, um die Transformation aktiv zu gestalten und neue Aufträge zu generieren. Dafür brauchen sich die Unternehmen lediglich unter www.autos-sw-bw.de/strukturanalyse an unserer Umfrage zur regionalen Automobilwirtschaft beteiligen.“
Pkw-Märkte in Deutschland und Europa
Auf dem europäischen Pkw-Markt (EU, EFTA & UK) wurden mit 6,6 Millionen Fahrzeugen 18 Prozent mehr Fahrzeuge zugelassen als im Vorjahreszeitraum. Für das Gesamtjahr geht der VDA von einem Wachstum in Höhe von neun Prozent auf ein Volumen von knapp 12,3 Millionen Einheiten aus – im Vergleich zu bisher sieben Prozent Wachstum und 12,0 Millionen Einheiten.
Für den deutschen Pkw-Markt korrigiert der VDA seine Prognose von bisher vier auf sechs Prozent Wachstum und auf 2,8 Millionen Pkw. Das sind rund 55.000 Einheiten mehr als bisher erwartet. Auf dem europäischen und deutschen Pkw-Markt würde das Vorkrisenniveau aus dem Jahr 2019 noch um 22 Prozent unterschritten.
Für die Pkw-Produktion in Deutschland erwartet der VDA nun einen Anstieg des Volumens von bisher neun auf künftig 15 Prozent mit 4,0 Millionen Einheiten. Das entspricht allerdings noch immer 14 Prozent unter dem Vorkrisenniveau von 2019.
Das Automotive-Netzwerk AuToS SW-BW
Die Region Schwarzwald-Baar-Heuberg zählt mit über 25.000 Arbeitsplätzen in der Automobilwirtschaft zu den Top100-Automobilregionen Deutschlands. Die überwiegend kleinen und mittelständischen Zulieferer sind aufgrund ihrer Tätigkeitsschwerpunkte im Bereich der mechanisch gefertigten Einzelteile und der Stellung als Tier-2- oder 3-Lieferanten teilweise einem hohen Transformationsdruck ausgesetzt. Gleichzeitig lassen sich in wichtigen Zukunftsfeldern innovative Vorreiter ausmachen.
An dieser Stelle setzt die Automotive-Initiative „AuToS SW-BW“ an. Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderte Projekt steht für „Automotive Transformation Strategy für den Südwesten Baden-Württembergs“. Die vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen verfügen oftmals über nur geringe Kapazitäten für Forschung und Entwicklung und werden im Rahmen von vier Handlungsfeldern dabei unterstützt, die richtigen Netzwerk- und Kooperationspartner zu finden, ihre Geschäftsmodelle und Strategien zukunftsorientiert auszurichten, den Wissens- und Technologietransfer zu verbessern und Mitarbeitende für die Transformation zu qualifizieren.