Medieninformation vom 3. April 2023

Drohende Gäubahn-Abbindung beschäftigt die Wirtschaft: IHK formuliert drei Erwartungen zur Anbindung der Region

Pendler sind verunsichert. Transportunternehmen mangels Planungssicherheit verärgert. Die regionale Wirtschaft reagiert ernüchtert auf die angekündigten Baustellen entlang der Schienenachse Stuttgart-Zürich. Neben der Vollsperrung der Stuttgarter Stammstrecke ist insbesondere die Verbindung zwischen Plochingen, Horb und Immendingen betroffen. Zwischen April und Oktober rechnet die Industrie- und Handelskammern (IHKs) mit großen Einschränkungen für Logistik, Berufstätige und Gäste.
„Prinzipiell ist es ein gutes Zeichen, wenn in Infrastruktur investiert wird“, bekräftigt Birgit Hakenjos, Präsidentin der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg die geplanten Maßnahmen. „Gleichzeitig wäre es wünschenswert, dass die geplanten Baumaßnahmen gesammelt und frühzeitig kommuniziert werden.“ In der Summe aller Bauvorhaben drohe die Abbindung des Standortes Schwarzwald-Baar-Heuberg an die Landeshauptstadt.

Marius Neininger, Vorsitzender des IHK-Ausschusses für Verkehr und Infrastruktur, formuliert drei Erwartungen für die kommenden Monate: „Die Bauleistung ist zu beschleunigen. Der Ersatzverkehr ist zu organisieren. Ein verlässlicher Zeitplan für die Transportwirtschaft zu erarbeiten.“ Das sei in Anbetracht der Baustellendistanz von über 130 Kilometer eine Mammut-Aufga be mit enormen Konsequenzen für alle, die Schiene und öffentliche Transportwege verwenden möchte. Hinzu kämen die Baumaßnahmen auf der Schwarzwaldbahn und der Autobahn A81 in Höhe Sindelfingen. „Reisende und Spediteure werden in den Sommermonaten kaum Alternativen zum Kraftfahrzeug haben. Mangels Ausweichrouten bedeutet das Staus, steigende Kosten und längere Fahrzeiten“, sagt Marius Neininger.
Birgit Hakenjos und Marius Neininger erwarten, dass die Anbindung an die Landeshauptstadt gewährleistet bleibt. Der ländliche Raum trage schon heute die Hautplast des stockenden Ausbaus der Gäubahn. Beide wünschen sich, dass die Auswirkungen der Bautätigkeiten in den „Faktencheck zur Gäubahn“ und die Landesfahrplankonferenz eingezogen werden. Letztere findet am 24. April in der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg in Villingen-Schwenningen statt.