Medieninformation vom 10. November 2023
IHK begrüßt Beschluss zur Absenkung der Stromsteuer und empfiehlt langfristiges Konzept für wettbewerbsfähige Energiekosten
IHK-Präsidentin Birgit Hakenjos begrüßt die vorläufige Einigung für das Strompreispaket: „Der Beschluss für das Strompreispaket ist ein wichtiges Signal für die Unternehmen in der aktuellen Zeit. Das Paket erfüllt elementare Forderungen der IHK
: Die Absenkung auf ein europäisches Mindestmaß ist eine bürokratiearme Maßnahme, die nicht in die Preismechanismen am Markt eingreift. Gleichzeit profitiert die gesamte Industrie, während energieintensive Betriebe ergänzend zielgerichtet unterstützt werden können. Viele Unternehmen erhalten somit auf absehbare Zeit mehr Planungssicherheit.“
Die IHK-Präsidentin kritisierte aber auch, dass Betriebe aus Handel, Hotellerie und Gastronomie, Logistik und Dienstleistungen nicht berücksichtigt werden. „Zudem müssen wir auch schon heute weiterdenken, damit Energiepreise langfristig zu Investitionen am Standort einladen.“
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Der stellvertretende Leiter des IHK-Geschäftsbereichs Energie und Umwelt, Marcel Trogisch, erläutert die Hintergründe: „Unsere Mitgliedsunternehmen zahlen aktuell etwa viermal so viel wie ihre französischen Wettbewerber. Aktuelle Studien prognostizieren, dass die Energiekosten in Deutschland auch langfristig höher bleiben werden. Grund dafür ist unter anderem der schleppende Ausbau der erneuerbaren Energien und des Verteilernetzes. Hier setzt das IHK-Konzept der „StromPartnerschaft“ an: Durch langfristige Direktstromlieferverträge zwischen Anlagenbetreibern von erneuerbaren Energien und Stromverbrauchern erhalten Unternehmen Preissicherheit bei den Energiekosten und Anlagenbetreiber Investitionssicherheit für den Ausbau.“
Dies könne ein signifikantes Investitionsvolumen für grüne Energien generieren und somit einen enormen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Ein zusätzlicher staatlicher Investitionszuschuss von etwa 25 Prozent, vergleichbar mit dem US-amerikanischen „Inflation Reduction Act“, würde die positiven Effekte der „StromPartnerschaft“ zusätzlich verstärken. Investitionsanreize von etwa 1,3 Milliarden Euro pro Jahr verursachen dem Steuerzahler zudem weniger Kosten als staatliche Deckelungen, wie der bislang diskutierte Industriestrompreis. Auch das einzelne Unternehmen würde direkt davon profitieren: Umsätze, die nicht für Energiekosten benötigt würden, könnten in Innovationen und konkurrenzfähige Preise fließen. So fördere die „StromPartnerschaft“ die internationale Wettbewerbsfähigkeit der regionalen Unternehmen.
„Unser Vorschlag der Strompartnerschaften entlastet Unternehmen weiter zielgerichtet, generiert keine weiteren Berichtspflichten, hilft dem Klima sowie der Gesamtwirtschaft“, bilanziert Trogisch. „Das Konzept der ‚StromPartnerschaft‘ ist ein Modell für alle – zumindest perspektivisch. Am Anfang wird das Modell wahrscheinlich eher von großen Betreibern und größeren Stromabnehmern genutzt werden. Nach und nach werden sich am Markt dann auch immer mehr Angebote für Mittelständler und kleinere Unternehmen entwickeln.“