Medieninformation vom 6. April 2023

Regionales Transformationsprojekt „AuToS SW-BW“ startet am 4. Mai mit einer kostenfreien Kick-Off-Veranstaltung

Zu Jahresbeginn ist die Stimmung in der Automobilindustrie im Vergleich zum letzten Herbst deutlich besser. Überschwänglicher Optimismus ist allerdings nicht angebracht. Denn zahlreiche Risiken können der Branche weiteres Ungemach bereiten. So lautet das Fazit der jüngsten bundesweiten Sonderauswertung der IHK-Organisation zur Lage in der Automobilindustrie. In diesem Marktumfeld startet am 4. Mai in Donaueschingen das regionale Transformationsprojekt „AuToS SW-BW“ mit einer kostenfreien Kick-Off-Veranstaltung von 9 bis 13 Uhr in den Donauhallen in Donaueschingen
Wolfgang Häußler von der Marquardt GmbH und Vorsitzender des IHK-Arbeitskreises Automotive: „Die aktuellen Daten ergeben ein uneinheitliches Bild. Einerseits hat sich die Automobilindustrie aufgrund nachlassender Lieferengpässe und aufgehellter Exporterwartungen zu Jahresbeginn insgesamt leicht erholt. Gleichzeitig stehen strukturelle Herausforderungen an, wie zum Beispiel der Fachkräftemangel, die langfristige Energiesicherheit und – nach wie vor – die Notwendigkeit einer Transformation hin zu nachhaltigen, zukunftsorientierten Technologien.“
Nur noch zwölf Prozent der Kraftfahrzeugbauer gehen von einer Verschlechterung ihrer Geschäfte aus. Im Herbst war es noch genau die Hälfte der Unternehmen. Hingegen ist der Anteil der Zuversichtlichen auf 19 Prozent angewachsen. Die Geschäftserwartungen entsprechen damit etwa dem langjährigen Schnitt.
Leicht über dem Durchschnitt bewegen sich die Zulieferer. Sie haben noch im Herbst zu beinahe 60 Prozent pessimistisch in die Zukunft geblickt. Mittlerweile sind es nur noch elf Prozent. Hier hat sich der Anteil der Zuversichtlichen von sieben auf 15 Prozent mehr als verdoppelt. Der verhaltenen Zuversicht in der Automobilindustrie stehen jedoch Risiken und Lasten gegenüber. Nach drei Jahren Corona-, Lieferketten- und Energiepreiskrise ist die Finanzlage der Kfz-Bauer angespannt: Fast zwei von fünf (37 Prozent) melden eine problematische Finanzlage, darunter insbesondere Liquiditätsengpässe und Eigenkapitalrückgänge. Zusätzliche Belastungen verursachen auch die zur Inflationsbekämpfung angehoben Zinsen: 13 Prozent der Unternehmen beklagen einen erschwerten Fremdkapitalzugang und jeder Zehnte eine hohe Fremdkapitalbelastung.
Noch stärker trüben s trukturelle Risiken die Aussicht: Das mit Abstand größte Geschäftsrisiko bleibt trotz zuletzt gesunkener Strom- und Gaspreise das Risiko Energie- und Rohstoffpreise (93 Prozent). Mehr als jedes zehnte Unternehmen gibt an, deswegen Produktion ins Ausland verlagern zu müssen. Bei den Zulieferern sind es sogar 14 Prozent. Zudem hat der Fachkräftemangel in der Branche einen Höchststand erreicht (64 Prozent). Darüber hinaus sehen drei von fünf Unternehmen auch in den gestiegenen Arbeitskosten ein ernstzunehmendes Geschäftsrisiko.
Zusätzlich muss die Automobilbranche nach wie vor eine weitere besondere Herausforderung meistern: die Transformation hin zu Elektromobilität und Digitalisierung. Um diese Transformation vor Ort in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg erfolgreich zu gestalten, fördert das Bundeswirtschaftsministerium das von der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg angeführte Projekt „AuToS SW-BW“: Automotive Transformation Strategy für Südwest-Baden-Württemberg.
IHK-Projektleiter Martin Schmidt: „Dank der Förderung erhalten die vielen kleinen und mittelständischen Automobilzulieferer in den nächsten zweieinhalb Jahren Angebote und Strukturen zur aktiven Gestaltung der Transformation. Wir setzen damit einen von verschiedenen Institutionen getragenen Strukturentwicklungsprozess in Gang, an dem sich die Automobilzulieferer in der Region beteiligen können.“
Bei der Kick-Off-Veranstaltung werden Inhalte, Projektpartner und Beteiligungsmöglichkeiten näher vorgestellt. Die Anmeldung ist unter
freigeschaltet.