Der Beteiligungsprozess in der IHK
Wie läuft der Meinungsbildungsprozess in der IHK?
Am Anfang steht ein Thema – ein Thema, das für viele Unternehmen in der Region relevant ist. Dies kann beispielsweise der Ausbau von Breitbandzugang sein oder der Ausbau einer Schienenverbindung in die Nachbarländer sein. Ein solches Thema kommt auf vielen unterschiedlichen Wegen auf die Agenda der IHK: aus der Vollversammlung, aus den Ausschüssen und direkt von unseren Mitgliedsunternehmen. Manche Themen drängen sich auch durch die öffentliche Diskussion oder aktuelle wirtschaftspolitische Entwicklungen auf.
In der ersten Phase (Konsultation) sammeln wir dann möglichst viele und möglichst vielfältige Stimmen unserer Wirtschaft vor Ort zu diesem Thema ein. Dies geschieht über Veranstaltungen, Gespräche, digitale Beteiligung und die Arbeit in den Ausschüssen. All diese Informationen werden aufgearbeitet und der Vollversammlung zur Verfügung gestellt – dies ist die zweite Phase (Legitimation). Die Vollversammlung überlegt nun: Was ist das Beste für die Gesamtheit der Wirtschaft in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg? Wir nennen dies „das Gesamtinteresse“ – unser Alleinstellungsmerkmal als IHK. Die Vollversammlung diskutiert und findet schließlich eine Position, die von nun an die Stimme der regionalen Wirtschaft darstellt. Diese Position der Wirtschaft kommunizieren wir von nun an mit viel Engagement gegenüber Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit (Kommunikation). Den Prozess finden Sie nachfolgend an einem fiktiven Beispiel skizziert. Abweichungen davon sind je nach Thema und zeitlichen Kapazitäten möglich.
Wie entsteht eine Stellungnahme der IHK?
Ob ein neuer Supermarkt, eine neue Schienenstrecke oder eine Gesetzesänderung: Die Planer bei Kommunen, Kreisen und Land bitten unsere IHK bei all diesen Verfahren nach der Einschätzung der Wirtschaft in unserer Region. Gefragt sind wir hier als sogenannter „Träger öffentlicher Belange“. D.h. unsere Stellungnahmen haben auch deshalb viel Gewicht, da wir bestimmte Aufgaben vom Staat übernommen haben.
Ziel unserer Stellungnahmen ist immer, das Gesamtinteresse der regionalen Wirtschaft zu vertreten und auf alle wirtschaftlichen Auswirkungen einer Entscheidung hinzuweisen. Um das zu schaffen, stützen wir uns zum einen auf die Positionen, die unsere Vollversammlung legitimiert hat. Zum anderen kontaktieren wir regional und fachlich betroffene Unternehmen direkt und bitten bei Bedarf um ihre Rückmeldung. Als dritte Säule können sich unsere Mitgliedsunternehmen unter „Aktuell laufende Konsultationen“ direkt zu den Verfahren äußern, wenn sie davon betroffen sind oder eine Betroffenheit erwarten. All diese Rückmeldungen wägen wir ab und erstellen daraus unsere Stellungnahmen. Maßgabe ist dabei, das Gesamtinteresse der regionalen Wirtschaft abzubilden.
Welchen Einfluss habe ich als Unternehmen mit meiner Stimme?
Wir berücksichtigen alle eingehenden Meinungen im Prozess der Meinungsbildung. Alle Beiträge werden gebündelt und ausgewertet. Die Entscheidung, wie sich unsere Wirtschaft zu einer wirtschaftspolitischen Frage positioniert, trifft am Ende unsere Vollversammlung. Sie ist das Parlament der Wirtschaft – das heißt die von den Unternehmen in der Region gewählte, repräsentative und legitime Vertretung. Um gewährleisten zu können, dass alle Perspektiven und Erfahrungen der regionalen Wirtschaft in die Entscheidung mit einfließen können, ist die digitale Partizipation ein sehr wichtiger Baustein für die finale Position. Besonders wertvoll sind für uns konkrete Anregungen und Praxisbeispiele aus Ihrem unternehmerischen Alltag.
Wie kann ich mich sonst bei der IHK einbringen?
Eine Übersicht über die aktuell eingerichteten ehrenamtlichen Gremien der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg finden Sie hier. Kontaktieren Sie einfach unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wenn Sie an einem der Gremien mitwirken wollen. Wir freuen uns auf Sie!