Nachhaltigkeit in der Unternehmensnachfolge
Sie planen die Übergabe oder den Verkauf Ihres Unternehmens? Dann heben Sie Ihre Potenziale mit Nachhaltigkeit!
- Die Vorbereitung ist wichtig
- Heben Sie Ihre Potenziale mit Nachhaltigkeit
- Nachhaltigkeitsrisiken sind Finanzrisiken
- Banken beurteilen die Nachhaltigkeit bei der Kreditvergabe
- Der Turbo aus Brüssel
- Unternehmen müssen sich transformieren
- Gilt das auch für KMUs?
- Heben Sie Ihre Chancen
- Hilft das bei Krisen?
- Einfach starten
- Buchtipp
Claudia Rankers ist Herausgeberin, Autorin, Finanzökonomin, Certified Foundation and Estate Planner (CFEP), Nachfolgexpertin und Inhaberin von Rankers Familiy Office.
Die Vorbereitung ist wichtig
Definieren Sie Ihre Ziele und setzen Sie den Vorbereitungsprozess klug auf. Erfahrungen aus über 30 Jahren Unternehmensberatung haben gezeigt, dass es sich sowohl für die familieninterne Übergabe als auch den Verkauf lohnt, das Unternehmen und die Beschäftigten darauf vorzubereiten und richtig fit zu machen. Bezieht man rechtliche und steuerliche Gestaltungsmöglichkeiten mit ein, kann so ein Prozess auch über acht Jahren dauern. Der Unternehmenswert und damit der Verkaufspreis können in dieser Zeit deutlich gesteigert und Steuern optimiert werden.
Empfehlenswert ist in jedem Fall, das Geschäftsmodell zu hinterfragen, die Abläufe und Ressourcen zu optimieren und neue Produkte und/oder Dienstleistungen mit neuen Kunden oder Märkten anzubieten und zu wachsen.
Heben Sie Ihre Potenziale mit Nachhaltigkeit
Dabei ist es vorteilhaft, die Unternehmensstrategie mit einer Nachhaltigkeitsstrategie zu verknüpfen. Das Bewusstsein für Nachhaltigkeit ist in der ganzen Gesellschaft gestiegen, bei ihren Beschäftigten, Konsument*innen, Investor*innen sowie bei den Banken und Finanzpartnern. Deutlich wird das u. a. bei der Kaufentscheidung: Über 80 Prozent der Verbaucher*innen überdenken ihre Kaufentscheidung (Capgemini). Sie wollen Nachhaltigkeit bei Produkten und Dienstleistungen sowie ein verantwortungsvolles, soziales und ökologisches Unternehmen. Das zahlt sich für Unternehmen aus: Bei 77 Prozent führt das zu mehr Kundentreue.
Gerade jungen Menschen ist das sehr wichtig. Sie wollen auch einen attraktiven Arbeitgeber. Dazu gehört, dass dieser einen “Purpose” hat, dass er einzelne UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs) adressiert, die Qualitätskriterien für eine gute Unternehmensführung, Environment, Social und Governance (ESGs) berücksichtigt und die ESG-Risiken managed. Gemäß dem IBM Institute for Business Value hat 2021 jeder dritte Beschäftigte zu einem nachhaltigeren Arbeitgeber gewechselt, fast 30 Prozent haben dabei sogar finanzielle Einbußen akzeptiert.
Nachhaltigkeitsrisiken sind Finanzrisiken
Große Unternehmen, die zwei von drei Merkmalen erfüllen (250 Beschäftigte, mehr als 20 Mio. € Bilanzsumme und mehr als 40 Mio. € Nettoumsatzerlöse), müssen deshalb gemäß der EU-Taxonomie ab 2025 ihre Nachhaltigkeitsrisiken und -auswirkungen analysieren. Sie müssen beschreiben, welche Auswirkungen ihre Geschäftstätigkeit auf die Umwelt hat und welche Umweltthemen Auswirkungen auf ihren Geschäftserfolg haben.
Banken beurteilen die Nachhaltigkeit bei der Kreditvergabe
Kredite an Unternehmen mit einem schlechteren ESG-Rating müssen demnächst mit mehr Eigenkapital unterlegt werden. Was kann das für Sie bedeuten?
Bei vielen Förderkrediten liegen zwischen dem besten und dem schlechtesten Bonitätsrating bis zu sieben Prozent. Wird dieses System bei den ESG-Ratings übernommen, drohen zweistellige Kreditzinsen.
Der Turbo aus Brüssel
Beschleunigt werden die Anforderungen an Unternehmen durch die Politik, die nach dem Pariser Klimaabkommen, den SDGs, ESGs, dem Green Deal, der Offenlegungsverordnung sowie der Taxonomie das Netz immer engmaschiger werden lässt. Begleitet durch die Agenda Sustainable Finance soll das Kapital dahin gelenkt werden, wo es den größten Nutzen für die Green-Deal Ziele bietet. Darin liegen viele Chancen für Unternehmen, wenn sie sich jetzt mit ihrem Geschäftsmodell zukunftsfähig und resilient ausrichten.
Unternehmen müssen sich transformieren
Ab der Berichtsperiode 2025 müssen alle großen Unternehmen und ab 2026 auch alle kapitalmarktorientierten KMUs ihre nicht finanziellen Risiken und deren Entwicklung im Lageplan aufzeigen. Sie müssen u. a. analysieren, welchen Anteil ihres Umsatzes, der Kosten und Investitionen nachhaltig sind. Sie brauchen eine nachhaltige Lieferkette und Umweltmanagement. Die Nachhaltigkeitsberichte werden für eine bessere Vergleichbarkeit der Geschäftsmodelle vereinheitlicht und sind von Wirtschaftsprüfern zu prüfen.
Gilt das auch für KMUs?
Ein klares JA. Um die an sie gestellten Anforderungen erfüllen zu können, werden die berichtspflichtigen Unternehmen ihre etablierten Geschäftspartner entlang der Wertschöpfungskette dazu vertraglich verpflichten. Bei wem sind Sie Zulieferer?
Heben Sie Ihre Chancen
Die Süddeutsche Zeitung hat im August 2022 berichtet, dass nachhaltige Unternehmen einen um 21 Prozent höheren Gewinn vor Steuern, Afa und Zinsen generieren. Dies ist ein weiterer Vorteil von Nachhaltigkeit im Vorbereitungsprozess der Nachfolge oder des Verkaufs. Nutzen Sie ihre unternehmerischen Chancen. Auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit können Sie ihren Umsatz und ihre Arbeitgebermarke steigern. Darüber hinaus können Sie ihr Unternehmen so aufstellen, dass es für eine größere Anzahl von Investoren interessant wird.
Hilft das bei Krisen?
Unternehmen mit einer guten ESG-Performance werden in Krisen resilienter wahrgenommen (Edelmann Trust Barometer 2021). TNMT.com, Boston Consulting Group und Yahoo Finance fanden heraus, dass Unternehmen, die in Krisenzeiten in Innovationen investiert haben, erfolgreicher sind.
Einfach starten
Begeben Sie sich auf die Reise und fangen Sie mit einem Nachhaltigkeitscheck an. Ihr Unternehmen wird zukunftsträchtiger, resilienter und wertvoller!