Nachhaltiges Wirtschaften – Begriff und Handlungsfelder
Der Begriff nachhaltiges Wirtschaften oder unternehmerische Gesellschaftsverantwortung umschreibt den Beitrag von Unternehmen zur nachhaltigen Entwicklung über die gesetzlichen Vorschriften hinaus. Oftmals wird gleichbedeutend auch der Ausdruck Corporate Social Responsibility (CSR) genutzt. Bisher hat sich jedoch keine klare Definition von nachhaltigem Wirtschaften etabliert. Zu unterschiedlich sind die Voraussetzungen, die Unternehmen mitbringen, und die Vorstellung davon, wo nachhaltiges Wirtschaften anfängt und wo es endet.
In der Praxis haben sich vier Handlungsfelder herauskristallisiert, auf denen nachhaltige Aktivitäten eines Unternehmens stattfinden können:
- Arbeitsplatz
- Fairer Umgang mit Mitarbeitern
- Vereinbarkeit von Familie und Beruf
- Personalentwicklung und lebenslanges Lernen
- Inklusion, Chancengleichheit und Diversity
- Integration von Flüchtlingen
- Corporate Volunteering
- Arbeitssicherheit und Gesundheitsförderung
- Gemeinwesen
- Kooperation mit und Förderung von sozialen und (inter-)kulturellen Organisationen und Initiativen
- Bildung von Kindern und Jugendlichen
- Inklusion
- Spenden, Sponsoring und Bereitstellung von Unternehmensressourcen
- Stiftungen
- Unterstützung der Region
- Ökonomie
- Sorgfalt in der Lieferkette, insbesondere Einhaltung der Menschenrechte und Berücksichtigung ökologischer Nachhaltigkeit
- Verbraucherschutz
- Transparente Unternehmensführung
- Produktsicherheit und Berücksichtigung von Produktlebenszyklen
- Anti-Korruption
- Transparenz in der Werbung und verantwortlicher Vertrieb
- Ökologie
- Nachhaltige Nutzung von Ressourcen und Rohstoffen/durchdachte Prozess- und Wertschöpfungskette
- Umweltmanagement und Klimaschutz
- Betriebliches Mobilitätsmanagement
- Energieeffizienz
- Abfall- und Gefahrstoffmanagement
Dabei ist - unabhängig von Unternehmensgröße und Branche - folgendes Voraussetzung: Gesellschaftliches Engagement ist freiwillig, sollte jedoch unternehmensnah und nachhaltig (d. h. langfristig) angelegt sein; egal ob am Firmensitz vor Ort oder im Ausland. Das bedeutet auch, dass Unternehmen sich am besten in Bereichen engagieren, die zu ihrer Unternehmensphilosophie passen und in denen sie ihre Stärken haben. Die Einbindung von Nachhaltigkeits-Maßnahmen kann dabei in verschiedenen Unternehmensbereichen stattfinden, im Idealfall integriert das Management das nachhaltige Wirtschaften als gesamtheitliche Strategie im Unternehmen.
Unüberlegter Aktionismus ist jedoch der falsche Weg. Gerade neue oder junge Unternehmer sollten sich nicht gleich ins Thema nachhaltiges Wirtschaften stürzen. Das ist erst sinnvoll, wenn absehbar ist, dass ein Unternehmen Zukunft hat und die Ressourcen für solche Aktivitäten vorhanden sind. Sind die nötigen Voraussetzungen geschaffen und läuft das Projekt gut, sollte das Unternehmen die Erfolge auch kommunizieren – beispielsweise über einen Zeitungsartikel oder den Jahresbericht.