Der Medienstandort Mainz
Vor über 550 Jahren erfand Johannes Gutenberg in Mainz den Druck mit beweglichen Lettern und legte damit die Grundlage für eine moderne Medienwirtschaft in der Welt. Für die Stadt ist die Medienwirtschaft auch heute noch eine bedeutende Branche. Mainz kann sich zu den Top Ten der deutschen Medienstädte zählen und profitiert zugleich von seiner Lagegunst im Rhein-Main-Gebiet, das als Wirtschaftsraum bezüglich der Unternehmenszahlen nach München stärkster Medienstandort in der Bundesrepublik ist.
Einen expansiven Boom erlebte die Medienbranche in den Jahren seit 1990. In den fünf Jahren bis 1995 wurden fast 22 Prozent der heutigen Firmen gegründet. Und annähernd 44 Prozent der heute bestehenden Unternehmen wurden seit 1995 eingetragen.
Heute haben über 630 Medienunternehmen in Mainz und der nahen Umgebung ihren Firmensitz. Die Medienbranche in Mainz beschäftigt rund 16.000 feste Mitarbeiter. Damit arbeitet jeder sechste Festangestellte in den Medien. Hinzu kommen - nach einer Schätzung des städtischen Amtes für Wirtschaft und Liegenschaften - noch bis zu 8.000 freie Mitarbeiter.
Unternehmen mit „Leuchtturmfunktion” sind das Zweite Deutsche Fernsehen sowie der Südwestrundfunk. Hinzu kommen renommierte Verlage wie die Verlagsgruppe Rhein-Main oder der international angesehene Musikverlag Schott International.
Hinsichtlich der Anzahl der Firmen liegt die IT-Branche mit 45 Prozent der Medienunternehmen in der Stadt klar vorne, gefolgt von den Verlagen und Druckereien (25 Prozent), der Werbebranche (21 Prozent) und den Audiovisuellen (AV-)Medien (9 Prozent). Doch schon ein Blick auf die Beschäftigungsverhältnisse legt offen, wer die „Großen” in der Mainzer Medienwirtschaft sind. Zwar bleibt die IT-Branche mit 40 Prozent der Beschäftigten vorne. Dicht auf folgen aber schon die AV-Medien mit 37 Prozent der Beschäftigten, vor den Verlagen und Druckereien (25 Prozent) und den Werbeunternehmen (4 Prozent).