Historie der IHK
Im Jahr 2023 feiert die IHK für Rheinhessen ihr 225-jähriges Jubiläum. Dies ist ein Anlass, auf die zahlreichen Meilensteine und prägenden Ereignisse zurückzublicken. Erfahren Sie mehr darüber, wie die IHK Wirtschaftsgeschichte in Rheinhessen mitgestaltet hat.
- Mainz (1798 bis heute)
Am 28. Januar 1798 wurde die Industrie- und Handelskammer als "Comité de Commerce de la commune de Mayence" von der französischen Stadtbehörde ins Leben gerufen. Während einer schweren Wirtschaftskrise entstand sie mit dem Ziel, den Handel anzukurbeln.Die IHK für Rheinhessen ist die zweitälteste Handelskammer in Deutschland, nach der Kammer zu Köln. Im Jahr 1802 verfasste die französische Regierung ein Konsulardekret, in dem die Aufgaben der IHK festgehalten wurden. Sie hatte die Verantwortung, der Regierung ihre Ansichten zur Hebung des Handels mitzuteilen.In den 1850er Jahren trug die IHK maßgeblich dazu bei, dass die Mainzer Eisenbahninfrastruktur ausgebaut wurde. Durch die Rheinregulierung konnte ein moderner Zoll- und Binnenhafen entstehen. Stadtbaumeister Eduard Kreyßig plante zwischen 1880 und 1887 eine umfangreiche Uferaufschüttung, die zum Bau des Hafens führte.Das Großherzoglich-Hessische Handelskammergesetz von 1871 wurde am 17. November von Großherzog Ludwig III unterzeichnet. Wahlberechtigt waren nun alle Unternehmer, die im Handelsregister eingetragen waren und zu den ersten vier Klassen der Gewerbesteuer gehörten. Die Mitglieder wurden auf drei Jahre gewählt. Jedes Jahr schied ein Drittel aus. Das Großherzoglich-Hessische Handelskammergesetz von 1871 war 30 Jahre lang die Rechtsgrundlage der Kammer. Die Zahl der wahlberechtigten Mitglieder stieg im Laufe der Zeit stark an.Nach einer weiteren Reform im Jahr 1902 wurde der Einflussbereich der Handelskammer auf Mainz und Oppenheim ausgedehnt. 1922 wurde die Handelskammer zur Industrie- und Handelskammer umbenannt.Nach dem Zweiten Weltkrieg, 1946, schloss sich die IHK Mainz mit der IHK Bingen und Worms zusammen. Im Juni 1946 wurde die Region Rheinhessen, im Zuge einer Neugründung der IHK, in den Namen integriert. Seitdem vertreten der Präsident und der Hauptgeschäftsführer die IHK nach außen.Einblicke in die jüngere Geschichte
- 1997: Bundesweit einzigartiges Projekt geht an den Start: Erstes Azubi-Festival mit mehreren tausend Jugendlichen
- 2002: Gründung IHK-Starterzentrum und Einführung des Euro – starke Nachfrage nach IHK-Beratung
- 2004: Eröffnung des kroatischen Honorarkonsulats für Rheinland-Pfalz in der IHK für Rheinhessen
- 2005: Gründung der Startermesse, größte Ausstellung von Unternehmensgründern in Deutschland
- 2006: Eröffnung des ukrainischen Honorarkonsulats für Rheinland-Pfalz in der IHK für Rheinhessen
- 2012: Anerkennungsgesetz: IHK wirbt für Verfahren zur Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse
- 2013: Bundeskanzlerin Angela Merkel zu Gast beim Jahresempfang der Wirtschaft
- 2015: Absenkung und Vollsperrung der Schiersteiner Brücke – IHK fordert forciertes Krisenmanagement
- 2018: Erste IHK-Zertifikatsverleihung im Projekt startup@school – „Wirtschaft an die Schulen bringen“
- 2019: IHK modernisiert ihren Standort in Bingen und erweitert das Veranstaltungsangebot
- 2020: Corona-Krise: IHK erweitert Informations- und Hilfsangebot für Unternehmen und richtet eigene Corona-Hotline ein
- 2021: Eröffnung des bulgarischen Honorarkonsulats für Rheinland-Pfalz in der IHK für Rheinhessen
- August 2022: IHK wird Opfer einer bundesweiten Server-Attacke
- Worms (1841-1943)
Die Großherzoglich-Hessische Handelskammer Worms wurde 1841 gegründet. Im Jahr 1900 wurde die Region auf den Landkreis Worms ausgeweitet. Der Standort Worms war eine der kleinsten Kammern in Deutschland. 1925 stand die Kammer mit 972 beitragspflichtigen Mitgliedern auf Platz 115 der 117 IHKs in Deutschland. 1943 wurde die Handelskammer Worms aufgelöst und zusammen mit der Handwerkskammer in die „Gauwirtschaftskammer Rhein-Main“ überführt. 1946 wurden die IHK Worms, die IHK Bingen und der IHK Mainz zur Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen zusammengeschlossen.
- Bingen (1862 – 1943)
Die Großherzoglich-Hessische Handelskammer Bingen wurde 1862 gegründet. Die konstituierende Sitzung der war am 25. April 1862. Die Handelskammer war zunächst lediglich für die Stadt Bingen zuständig. Im Jahr 1900 wurde die Region auf die Kreise Bingen und Alzey ausgeweitet. Dennoch war der Standort Bingen eine der kleinsten Kammern in Deutschland. 1902 erhielt sie mit der Novelle des Handelskammergesetzes den Namen Industrie- und Handelskammer. 1925 stand die IHK Bingen mit 1193 beitragspflichtigen Mitgliedern auf Platz 109 der 117 IHKs in Deutschland. 1943 wurde die IHK Bingen aufgelöst und zusammen mit der Handwerkskammer in die „Gauwirtschaftskammer Rhein-Main“ überführt. Die französische Militärregierung gestattete keine Neubildung einer eigenständigen IHK in Bingen und verordnete 1946 den Zusammenschluss der IHK Worms, der IHK Bingen und der IHK Mainz zur Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen.