Tourismusbranche fordert Maßnahmen zur Sicherung und Förderung in Rheinland-Pfalz
IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz: Netzwerk Tourismuswirtschaft zur Zukunft der Branche
Koblenz/Ludwigshafen/Mainz/Trier, 10. Oktober 2024 - Vertreter der Tourismuswirtschaft und tourismuspolitische Sprecher der Landtagsfraktionen haben sich am 9. Oktober im Rahmen des IHK-Netzwerks Tourismuswirtschaft zu einem Austausch über die Zukunft des Tourismus in Rheinland-Pfalz getroffen. Zentrale Themen des Treffens in Mainz waren die Sicherung von Fachkräften, die Förderung nachhaltiger Entwicklung sowie der verstärkte Einsatz digitaler Technologien. Angesichts der Herausforderungen durch die Corona-Pandemie, die Energiekrise und die Inflation wurden politische Maßnahmen zur langfristigen Sicherung des Wirtschaftszweigs gefordert.
„Der Tourismus ist als bedeutender Wirtschaftsfaktor ein zentraler Impulsgeber für die Attraktivität der Regionen in Rheinland-Pfalz. Deshalb braucht er eine langfristige Unterstützung durch die Politik“, betonte Albrecht Ehses, Geschäftsführer der IHK Trier und tourismuspolitischer Sprecher der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz. Er hob hervor, dass eine intensivere Zusammenarbeit zwischen Tourismus, Kultur, Weinbau, Handwerk und Handel notwendig sei, um die regionale Wirtschaft zu stärken. Zudem müsse die Förderung von Unternehmensgründungen und Nachfolgen unterstützt, weitere bürokratische Hürden müssten reduziert werden.
Ein weiterer Schwerpunkt der Gespräche war die Digitalisierung. „Ein Ausbau der digitalen Infrastruktur auf allen Ebenen – von der Landesebene über die Regionen bis hin zu den Betrieben vor Ort – würde den Einsatz leistungsfähiger Technologien erleichtern und die Wettbewerbsfähigkeit der Regionen im Land stärken“, erklärte Ehses. Die Teilnehmer forderten zudem verstärkte Investitionen in digitale Buchungs- und Abrechnungssysteme sowie in moderne Marketingstrategien.
Auch das Thema Nachhaltigkeit spielte eine zentrale Rolle. Maßnahmen wie die Förderung nachhaltiger Unterkünfte und umweltfreundlicher Verkehrsmittel tragen nicht nur zur Schonung der natürlichen Ressourcen bei, sondern verschaffen der Region auch ein Alleinstellungsmerkmal im Wettbewerb. „Eine sektorübergreifende Zusammenarbeit und eine Querschnittsorientierung in politischen Zuständigkeiten sind unerlässlich, um eine nachhaltige Entwicklung voranzutreiben“, lautete das Fazit der Teilnehmer.
Kritisch äußerten sich die IHK-Vertreter zur Einführung von Beherbergungssteuern und weiteren touristischen Abgaben. „Wo verpflichtende Abgaben unvermeidbar sind, müssen diese zweckgebunden und transparent eingesetzt werden“, forderte Ehses. Die betroffenen Unternehmen sollten in die Entscheidung über die Mittelverwendung einbezogen werden.