„Herausragende Leistungen sichtbar machen“
Wirtschaft trifft Wissenschaft: Preis der IHK für Rheinhessen geht an drei Nachwuchsforscher – Sonderpreis für Weiterbildungsbeste Chantal Richter
20. Juni 2024 – Sie haben sich mit der Standsicherheit von Windenergieanlagen beschäftigt, Alterungsmechanismen von Brennstoffzellen analysiert und eine mobile Anwendung konzipiert, die das Deutschlernen unterstützen soll: Für ihre herausragenden Abschlussarbeiten hat die Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen am Mittwoch, 19. Juni 2024, eine junge Wissenschaftlerin und zwei junge Wissenschaftler mit dem IHK-Preis 2023 ausgezeichnet. Die mit insgesamt 5.000 Euro dotierte Förderung des akademischen Nachwuchses vergab die Jury an den Projektingenieur Dr. Lutz Loh für seine Dissertation an der Hochschule Mainz, den Automobiltechniker Steven Liebler für seine Masterarbeit an der Technischen Hochschule Bingen und die Wirtschaftsinformatikerin Tolgonai Muratbekova für ihre Bachelorarbeit an der Hochschule Worms. Für den besten Abschluss in der beruflichen Weiterbildung wurde die Personalfachkauffrau Chantal Richter mit dem mit 2.500 Euro dotierten Sonderpreis „Beste der Besten“ ausgezeichnet.
von links: Günter Jertz (Hauptgeschäftsführer), Steven Liebler, Chantal Richter, Dr. Lutz Loh, Prof. Dr. Susanne Weissman (Präsidentin der Hochschule Mainz) und Dr. Marcus Walden (Präsident der IHK für Rheinhessen)
© IHK für Rheinhessen / Stefan Sämmer
IHK Preis 2023 - Nachholtermin 19.06.2024 Foto: Stefan Sämmer
© IHK für Rheinhessen / Stefan Sämmer
„Es ist uns wichtig ist, dass herausragende Leistungen in der Wissenschaft anerkannt und sichtbar gemacht werden – ähnlich wie wir auch unsere Besten in der Aus- und Weiterbildung würdigen“, gratulierte IHK-Präsident Dr. Marcus Walden bei der Preisverleihung im Rheinhessensaal der IHK mit Vertretern aus Wissenschaft, Unternehmen sowie Familie und Freunden der Preisträger. Für den IHK-Präsidenten ist der seit 1988 vergebene IHK-Preis ein Glanzpunkt in einer Reihe von Initiativen der IHK, um Hochschulen und Unternehmen zusammenzubringen: „In einem immer härter werdenden Wettbewerb um Marktanteile ist Innovation für die Betriebe am Standort Pflicht. Deshalb nutzt die IHK jede sich bietende Gelegenheit, innovationsfreudige Unternehmer und forschende Wissenschaftler zu vernetzen.“ Ein Kriterium für die Preisvergabe ist, dass die Arbeiten eine praktikable, möglichst direkte Umsetzung in der unternehmerischen Praxis erwarten lassen oder im Gesamtinteresse der gewerblichen Wirtschaft liegen. Die Preisträger werden ermittelt von einer Jury, der Unternehmerpersönlichkeiten und führende Repräsentanten von Hochschulen sowie aus Haupt- und Ehrenamt der IHK angehören.
Wie wichtig es ist, dass Forschungsergebnisse auch den Weg in die Praxis finden, wurde auch im Festvortrag von Prof. Dr. Susanne Weissman deutlich, der Präsidentin der Hochschule Mainz, die über die Bedürfnisse der Gen Z sprach.
Mit ihren Arbeiten ist das den Preisträgern offenbar gelungen: Durch seine Forschungsarbeit zur Standsicherheit von Windenergieanlagen hat Dr. Lutz Loh einen essenziellen Beitrag zur Energiewende in Deutschland und für den Ausbau der Windenergie weltweit geleistet, so die Bewertung seiner Hochschule. Für seine herausragende Dissertation im Fachbereich „Technik“ an der Hochschule Mainz wurde der Tragwerksplaner mit dem mit 2.500 Euro dotierten ersten Preis der IHK für Rheinhessen ausgezeichnet. Mittlerweile arbeitet Loh als Projektingenieur bei Verheyen Ingenieure in Bad Kreuznach.
Der mit 1.500 Euro dotierte zweite Preis der IHK für Rheinhessen geht an Steven Liebler für seine Masterarbeit im Fachbereich „Maschinenbau“ an der Technischen Hochschule Bingen, die bei der APL Automobil-Prüftechnik Landau GmbH entstanden ist. Der Maschinenbauer beschäftigt sich dabei nicht nur mit den Alterungsmechanismen von Brennstoffzellen, sondern liefert auch wertvolle Erkenntnisse für Weiterentwicklungen bei Nutzfahrzeugen, wird in der Bewertung seiner Arbeit deutlich. Diese wurde neben dem IHK-Preis auch vom Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau mit dem Nachwuchspreis „Digitalisierung im Maschinenbau“ geehrt.
Mit dem mit 1.000 Euro dotierten dritten Preis wurde Tolgonai Muratbekova ausgezeichnet. In ihrer Bachelorarbeit im Studiengang „Wirtschaftsinformatik“ an der Hochschule Worms hat die gebürtige Kirgisin Potenziale von mobilen Anwendungen für das Erlernen von Deutsch als Fremdsprache untersucht. Konkret ging es um das Ziel, Menschen aus Kirgistan mit interaktiven Übungen beim Deutschlernen zu unterstützen. Die Jury überzeugte vor allem der Ansatz, damit Bildungsbarrieren und kulturelle Hürden zu überwinden.
Von der akademischen zur beruflichen Bildung: Mit dem mit 2.500 Euro dotierten Sonderpreis „Beste der Besten“ für besondere Leistungen in der beruflichen Weiterbildung wurde Chantal Richter ausgezeichnet, die ihre Prüfung zur „Geprüften Personalfachkauffrau“ bei der IHK für Rheinhessen mit 91,5 Punkten abgelegt hat – als Beste von mehr als 1.000 Prüfungsteilnehmern. Die Weiterbildung war die nächste Bildungsstufe nach ihrer Ausbildung zur Bürokauffrau, dem Fachabitur Wirtschaft und dem Studium der Wirtschaftspsychologie - sie ist zugleich die dritte Auszeichnung für ihre Ausbildungsabschlüsse. Derzeit ist die Wiesbadenerin in der HR-Administration beschäftigt.